In der Sägewerkstraße am Bahnhof können E-Tanker Strom zapfen. Foto: Reimer

Schneller, weiter, günstiger: Die E-Mobilität hat in den vergangenen Jahren große Sprünge gemacht. Dementsprechend steigt auch die Nachfrage unter den Autofahrern. Wie viele E-Autos und -Ladestellen gibt es in Oberndorf und Umgebung?

Die Zahlen sahen etwas mau aus: Der Schwarzwälder Bote berichtete Anfang 2017 über das Thema E-Mobilität in Oberndorf. Lediglich acht E-Autos waren im Städtle unterwegs, teilte das Landratsamt damals mit. Nur eine öffentliche Ladestelle gab es. Das hat sich inzwischen deutlich geändert.

Im gesamten Landkreis waren im vergangenen Jahr 1087 Elektrofahrzeuge gemeldet, teilt das Landratsamt auf Anfrage mit. 2017 waren es kreisweit lediglich 73. Angaben zu den einzelnen Gemeinden kann das LRA allerdings nicht machen.

Eindeutiger Trend in Epfendorf und Fluorn-Winzeln

Das Kraftfahrtbundesamt kann hier weiterhelfen: Hier liegen die Zahlen zum Stichtag 1. Oktober 2022 vor. Insgesamt waren zu diesem Zeitpunkt 9530 Fahrzeuge in Oberndorf gemeldet (gewerblich und privat). 111 davon fahren ausschließlich mit Strom, weitere 140 Autos sind Plug-In-Hybride.

Auch in Epfendorf und Fluorn-Winzeln gibt es inzwischen mehr E-Autos als vor sechs Jahren in Oberndorf. In Epfendorf sind von insgesamt 2363 Fahrzeugen 33 mit Strom unterwegs. Die Zahl der Plug-in-Hybride liegt ebenfalls bei 33. In Fluorn-Winzeln gibt es 40 E-Autos und 34 Hybride bei insgesamt 2253 Fahrzeugen. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor. Der Stand vom 1. Januar soll laut Kraftfahrtbundesamt erst im kommenden Monat veröffentlicht werden.

Zahl der Ladesäulen steigt weiter

Und wie sieht es mit den öffentlichen Ladesäulen aus? 2017 war das Autohaus Meng in Bochingen die einzige Anlaufstelle für E-Autofahrer im Umkreis. Die Nachfrage hielt sich in Grenzen, wie Geschäftsführer Hans-Martin Meng damals angab. Lediglich drei bis vier Autofahrer kamen pro Woche zum Laden vorbei.

Seit 2021 ist die öffentliche Ladesäule nicht mehr in Betrieb. Zuvor war die Nachfrage leicht gestiegen. »Die meisten laden zuhause. Nur wenige kamen von der Autobahn runter, um bei uns zu tanken«, sagt der Geschäftsführer heute. Dennoch habe sich im Bereich der E-Mobilität einiges getan. Es gebe daher Pläne, die öffentliche Ladesäule am Autohaus mittelfristig wieder in Betrieb zu nehmen.

Das Angebot für Elektrofahrer ist in den vergangenen Jahren dennoch gestiegen. Laut der Laudesäulenkarte der Bundesnetzagentur gibt es in Oberndorf derzeit sechs Ladestationen. Autofahrer in Fluorn-Winzeln und Epfendorf schauen derzeit demnach allerdings noch in die Röhre.

Seit April 2021 ist auch beim Autohaus Großmann eine öffentliche Ladesäule mit zwei Ladepunkten in Betrieb. »Die Nachfrage steigt kontinuierlich an. Hauptsächlich wird die Ladesäule spät abends oder an Sonn- und Feiertagen genutzt«, sagt Christian Benedix vom Autohaus.

Eine weitere Ladestation befindet sich gegenüber vom Bahnhofsgebäude und wird von der Telekom betrieben. Eine Anfrage unserer Redaktion zu Frequentierung und Umsatz ließ das Unternehmen unbeantwortet.

Bei Nutzerzahlen hält sich das Unternehmen bedeckt

Die meisten Ladestationen in Oberndorf werden von der EnBW betrieben. Erst im vergangenen November hat das Unternehmen eine Station am Hagebau-Markt in Bochingen in Betrieb genommen. Hier gibt es zwei Ladesäulen mit vier Ladepunkten. In der Sägewerkstraße am Bahnhof befindet sich eine weitere Ladestation. Beide Stationen sind Schnellladepunkte. Wie oft an den beiden Standorten geladen wird, will die EnBW aus Wettbewerbsgründen allerdings nicht verraten.

Zusätzlich befinden sich in der Klosterstraße gegenüber vom Rathaus und in der Werkstraße gegenüber der Netze BW noch Normal-Ladestationen des Unternehmens. Ob ein weiterer Ausbau in Oberndorf, Epfendorf und Fluorn-Winzeln geplant ist, dazu konnte das Unternehmen noch keine Angaben machen.