Am Brandobjekt simulierten die Aktiven die Riegelstellung. Foto: Wysotzki

Lange Strecken sind in der Flächenstadt Meßstetten mit sieben Stadtteilen und Aussiedlerhöfen oft das Problem, wenn es brennt. Die Wasserförderung über Distanzen hat die Gesamtfeuerwehr deshalb zum zweiten Mal geübt.

Meßstetten-Heinstetten - Der Aussiedlerhof von Erwin Gomeringer bei Heinstetten, Richtung Schönfeld, war das Übungsobjekt bei der zweiten gemeinsamen Übung aller Abteilungen der Gesamtfeuerwehr Meßstetten. Wie bei der ersten Übung 2022 am Haus Ameos in Meßstetten übten die Aktiven die existenziell wichtige Wasserförderung und den Aufbau einer Löschwasserförderung über lange Wegstrecken – für Gesamtkommandant Ralf Smolle von besonderer Bedeutung. Die Anforderungen an seine Leute waren ihm mehr als bewusst, zumal schweißtreibende Außentemperaturen herrschten, unter denen auch die Feuerwehr Schwenningen litt, die sich beteiligte.

Das normale Tempo reicht da nicht

Um den Hof überhaupt mit Löschwasser zu erreichen, waren die Schläuche der Schwenninger Wehr dringend nötigt. Das Löschwasser kam aus verschiedenen Entnahmestellen. Schlauch um Schlauch musste ausgeladen, bereitgelegt und verbunden werden – da reichte eine normale Arbeitsgeschwindigkeit nicht aus.

Das Szenario: Haus, Gut und vor allem das Leben von Mensch und Tier standen auf dem Spiel. Das dringend benötigte Wasser entnahmen die Wehrleute aus vorgehaltenen, im Erdreich vergrabenen Löschwassertanks und über das örtliche Leitungsnetz. Eine weitere Zuleitung erfolgte über den Doldhof. Mit der Arbeit begannen sie an mehreren Punkten fast zeitgleich und fügten die Schläuche punktgenau zusammen.

Mit Riegelstellung ein Übergreifen verhindern

Am Übungsobjekt, dem Hof selbst, simulierten die Wehrmänner die Brandbekämpfung. Sie bauten Riegelstellungen auf, die ein Übergreifen des Vollbrandes auf das Wohngebäude und die Stallungen verhindern sollten, und hielten sie. Die harte, bei sommerlichen Temperaturen schweißtreibende Arbeit in Einsatzkleidung forderte die einzelnen Feuerwehrmänner und -frauen aufs Äußerste. Im Brandfall hätte das Brandobjekt zusätzlich Hitze abgestrahlt. Die Gesichter bei der Abnahme des Atemschutzes sprachen Bände von der Anstrengung.

Damit nicht genug: Es musste noch aufgeräumt werden. Bürgermeister Frank Schroft und mehrere Gemeinderäte ließen es sich nicht nehmen, den Einsatzkräften radelnd einen Besuch abzustatten und ihnen zusammen mit Ortsvorsteher Thomas Deufel Lob zu zollen.