Behinderte und nicht behinderte Schüler gehen in eine Klasse. Foto: dpa

Der Behindertenbeauftragte des Landes, Gerd Weimer, hat an das Kultusministerium und an den Städtetag appelliert, die Integration von Schülern mit Behinderung nicht auf die lange Bank zu schieben.

Stuttgart - Der Behindertenbeauftragte des Landes, Gerd Weimer, hat an das Kultusministerium und an den Städtetag appelliert, die Integration von Schülern mit Behinderung nicht auf die lange Bank zu schieben. „Beide Seiten dürfen nichts unversucht lassen, um den bisherigen Fahrplan bei der Inklusion einzuhalten“, sagte Weimer den Stuttgarter Nachrichten. Ansonsten würde die Unsicherheit bei Eltern und Lehrern weiter steigen.

Bisher war vorgesehen, das Schulgesetz noch vor dem nächsten Sommer zu ändern, damit betroffene Eltern zum neuen Schuljahr 2013/14 die Wahlfreiheit erhalten, ob sie ihr Kind an eine Regel- oder eine Sonderschule unterrichten lassen. „Ich rate dem Kultusministerium und dem Städtetag dringend in Konklave zu gehen und ihre Beratungen erst zu beenden, wenn weißer Rauch aufgestiegen ist“, sagte Weimer den StN. Beide Seiten müssten sich in der Frage der Finanzierung bewegen. „Besonders auf kommunaler Seite hätte ich mir eine größere Offenheit gewünscht“, sagte Weimer. Schließlich würden die Kommunen durch die Große Koalition in Berlin bei der Eingliederungshilfe deutlich entlastet. „Das gibt ihnen den Spielraum, beim Thema Inklusion nicht auf die Bremse zu treten.“