Der Musikverein Röt-Schönegründ hat mit seinem Jahreskonzert das Publikum begeistert. Die Auswahl der Stücke sorgte dabei für ordentlich Abwechslung. Neben traditioneller böhmischer Polka und Märschen gab es auch äußerst gefühlvolle Lieder zu hören.
Zum gut besuchten Jahreskonzert im Röter Kurhaus hat der Musikverein Röt-Schönegründ eingeladen. Der Vereinsvorsitzende Achim Frey freute sich in seiner Rede, dass nach drei Jahren endlich wieder ein Jahreskonzert ohne Verbote wegen der Pandemie stattfinden konnte. Auch die Musiker brannten darauf, endlich wieder der Zuhörerschaft ihre gesamte musikalische Bandbreite darbieten zu können.
Mit dem „Einzug der Königin von Sheba“ von Georg Friedrich Händel startete das Konzert. Nach der Eröffnung mit kleiner Besetzung spielte dann die ganze Kapelle auf. Mit dem „Böhmischen Frühling“ wurde eine bekannte Polka des Komponisten Rudi Fischer gespielt, der auch Kapellmeisters der Hergolshäuser Musikanten ist.
Wie immer sorgte Dirigent Hermann Schneider für den schwungvollen Takt. Seine Freude zur Musik übertrug er spürbar an seine Musiker, die sichtlich mit Herzblut dabei waren.
Komplexe Harmonien
Eher ruhig und einfühlsam präsentierte sich die Polka „Zeitlos“ des Komponisten Martin Scharnagel. Eine echte Herausforderung. Denn Scharnagel hatte beim Komponieren des Lieds bewusst eine etwas andere Form der Polka geschaffen, die wesentlich komplexere Harmonien aufweist als eine typische böhmische und mährische Polka.
Ausführlich anmoderiert von Uta Schneider wurde dann „Gabriellas Song“ aus dem schwedischen Kinofilm „Wie im Himmel“ von 2005. In diesem Film und in dem Musikstück geht es um Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensglück, die eine Frau in einem Chor vor ihrem gewalttätigen Ehemann sucht.
Beim Publikum besonders gut an kam der Titel „Der erste Wimpernschlag“. Die einfühlsame Polka hatte Thomas Meusert zur Geburt seines Kindes komponiert. Die Vereinsmusiker verstanden es, diesen Titel wie vom Komponisten gewollt besonders sanft zu spielen.
Viel Beifall gab es auch zum Marsch „Der Visionär“. Die Mischung aus Konzertmarsch und Straßenmarsch gefiel dem Publikum offensichtlich. Passend zur Jahreszeit, wurde dann der „Frühlingswalzer“ angestimmt. Das Lied stammt von Peter Schad und den Oberschwäbischen Dorfmusikanten.
Debüt mit 13 Jahren
Mit dem Titel „ Man in Motion“ wurde der Titelsong aus dem Film „St. Elmo’s Fire“ dargeboten. Damit belegte der Musikverein, dass er auch im Unterhaltungs- und Popbereich mitmischen kann.
Anschließend gab es eine echte Premiere für den Verein mit dem Titel „Viva la Woodstock“ – eine Hommage des niederösterreichischen Komponisten Johannes Teuschl an das Festival „Woodstock der Blasmusik“, die mit fetzigen und abwechslungsreichen Melodien die Lebensfreude der Festival-Teilnehmer zum Ausdruck bringt. Als jüngster im Verein spielte der 13-jährige Max erstmals dazu alleine auf dem Schlagzeug.
Flotten Big Band-Sound brachte der Titel „Reflections of Pop“. Mit der „Paula Polka“, einem Stück der Egerländer Rebellen, endete das Konzert.
Doch damit war die Veranstaltung noch nicht ganz zu Ende. Denn eine Besonderheit brachte der Ehrungsteil. Nach 51 Jahren im Musikverein wurde Siegfried Klumpp aufgrund seiner herausragenden Leistungen und seines Einsatzes für den Verein zum Ehrenmitglied des Musikvereins ernannt. Über Jahrzehnte habe er den Verein geprägt – zwölf Jahre davon als Vorsitzender und als stellvertretender Vorsitzender, wie der jetzige Vorsitzende Frey lobte.