Ein „Fest unter Freunden“ feierten die Sulzer mit ihren Gästen aus der Partnerstadt Montendre. Beim Begegnungsabend am Freitag in der Stadthalle wurden Geschenke ausgetauscht. Es gab ein sehens- und hörenswertes abendfüllendes Programm.
Die Sulzer Jugendkapelle leitete den Abend in der voll besetzten Stadthalle mit einem musikalischen Beitrag ein. Die Lyre Montendraise spielte die deutsche, die Stadtkapelle die französische Nationalhymne, gemeinsam stimmten die beiden Kapellen nach den Ansprachen die europäische Hymne an.
Seit 45 Jahren besteht die Städtepartnerschaft. Bürgermeister Jens Keucher bezeichnete sie als ein Band, das zwei Gemeinschaften verbinde, die geografisch weit entfernt sind, aber dieselben Werte, Ziele und Leidenschaften teilen. „Durch den Austausch von Kultur, Geschichte und Erfahrungen“, sagte Keucher, „ haben wir die Möglichkeit, voneinander zu lernen und uns gegenseitig zu bereichern.“ Der wahre Wert dieser Partnerschaft liege vor allem auf der menschlichen Ebene. Austauschprogramme und kulturelle Veranstaltungen könnten die Freundschaft vertiefen. Keucher: „Als Bürgermeister sehe ich es als meine Verpflichtung, diese Städtepartnerschaft zu fördern und zu unterstützen. Und dies mache ich gerne.“
Gemeinsame Projekte für europäische Zivilgesellschaft
Patrick Giraudeau bestätigte dies für Stadt Montendre, die er zum ersten Mal als Bürgermeister vertrat. „Wir werden die Geschichte unserer Städtepartnerschaft fortschreiben“, betonte er. In den vergangenen 45 Jahren sei es gelungen, sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden. Auch er verpflichtete sich, den Austausch zu fördern. Inzwischen hätten auch junge Leute das Band der Freundschaft aufgenommen.
Den europäischen Gedanken der Städtepartnerschaft stellte Laurent Motard, Präsident des Comité de Jumelage, in den Vordergrund: „Wir werden uns an der Schaffung einer europäischen Zivilgesellschaft mit gemeinsamen Projekten beteiligen.“ Ein lebendiges Europa sei der Grundgedanke der Städtepartnerschaft, sagte Heiko Hinzmann, Vorsitzender des Sulzer Partnerschaftsausschusses.
Ein Geschenk mit Symbolkraft
Das Gemeinsame der beiden Städte drückten die Gastgeschenke aus. Bürgermeister Jens Keucher überreichte seinem Kollegen Patrick Giraudeau das Modell vom Gästehaus Montendre. Das frühere Kutschenhaus am Pfisterwald soll bis zum 50. Jahrestag der Städtepartnerschaft zu einer Begegnungsstätte umgebaut werden. Keucher erinnerte daran, dass in Montendre 1996 das Maison de Sulz errichtet worden ist. Mit dem Gästehaus Montendre wollten nun die Sulzer den Freunden aus Montendre ein Stück Heimat schenken. Allerdings brauche man noch finanzielle Unterstützung. Das Modell vom Gästehaus sei daher eine Sparbüchse für Spenden.
Symbolkraft hat das Geschenk aus Montendre: Es ist das Bild eines Künstlers mit zwei sich freundschaftlich reichenden Händen. Comité-Präsident Motard brachte die Skulptur einer Weinrebe, typisch für die Region von Montendre, mit. Auch sie sei ein Zeichen starker Freundschaft.
„Down by the Riverside“ an den Neckarstrand verlegt
Während des Essens vom Buffet lief auf der Bühne das Programm ab. Zum Auftakt zeigten die Sulzer Volkstänzer, verstärkt von Tänzern aus Rotenzimmern, Tänze aus Baden-Württemberg und der Schweiz. Zwei Akkordeonspieler machten die Musik dazu.
Die Cagouillards aus Boisredon, einem Ort aus der Nähe von Montendre, führten Folkloretänze aus dem 18. 19. und dem ersten Drittel des 20.Jahrhunderts auf. Dazwischen trat der Projektchor mit Leiterin Judith Abele-Rothenhäusler auf. Den Gospelsong „Down by the Riverside“ ließen sie am Neckarstrand erklingen. Die Big Band des Albeck-Gymnasiums brachte Swing in den Saal. Die eigens aus Rastatt angereiste Sängerin Kathrin Kolos begeisterte mit „Sway“ und „Feeling Good“. Das tat anschließend auch die Tanzgruppe „Majorettes de l`Estuaire“.
Ein Musikstück durfte nicht fehlen
Fast eine Stunde lang unterhielt die Lyre Montendrais. Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt der französischen Musiker mit der Stadtkapelle und dem Marsch „Fränkisch Schottisch“. Was nicht fehlen durfte: der Sulzer Narrenmarsch. Das Programm endete kurz vor Mitternacht, danach war DJ-Musik angesagt.