Nicole Fischer stellte die Bedarfsplanung für Kindergartenplätze in der Reblandgemeinde vor.
237 Plätze für Kinder ab drei Jahren stehen demnach in den Kindertageseinrichtungen der Gemeinde Efringen-Kirchen zur Verfügung. Die Betreuungszeiten reichen vom Ganztag von 7 bis 16.30 Uhr im Kinderhaus im Kernort bis hin zur traditionellen Regelgruppe von 8.30 bis 13 Uhr.
Bei den unter Dreijährigen wird in der Reblandgemeinde nur rund ein Drittel der Kinder außerhalb der eigenen Familie betreut, darunter der größere Teil von Tagespflegepersonen, also Tagesmüttern oder -vätern. 20 Kleinkinder sind halbtags bis 14 Uhr mit Verpflegung in der Krippe des Kinderhauses.
Ganztags-Quote ist nicht so hoch
Die Ganztagsbetreuung, die andernorts schon mehr verbreitet ist, wird nur von 16 Prozent aller Efringen-Kirchener Kinder besucht, der Normalfall ist und bleibt dies wohl auch die Halbtagsbetreuung.
Über das Jahr betrachtet fällt auf, dass das Kindergartenjahr stets mit kleineren Gruppen startet und diese dann mit zunehmendem Eintritt neuer Kinder, welche die Altersgrenze von drei Jahren erreicht haben, stetig steigt und jeweils zum Sommer hin dann die volle Belegung erreicht.
Nur wenige Erzieherinnen arbeiten Vollzeit
Die Zahl der in den Kindergarten und der – krippe Beschäftigen nimmt seit Jahren zu und damit auch die von der Gemeinde aufzubringenden Personalkosten. Es geht aber nur mehr langsam bergauf, nach dem mit der Eröffnung des Kinderhauses verbundenen „Personalsprung“ im Jahr 2015. Im Kinderhaus und im Kindergarten Wintersweiler sind jeweils noch Erzieherstellen offen, in geringerem Maße auch im Isteiner Kindergarten. In Wintersweiler – eigentlich eine Ganztagseinrichtung – sind aufgrund fehlender Erzieher die Öffnungszeiten im Ganztag beschränkt. Dieser endet hier bereits um 15 Uhr. Den betroffenen Familien würden auch niedrige Gebühren berechnet, informierte Fischer auf Nachfrage aus dem Rat.
Manche lieben „ihren“ Dorfkindergarten
Der Verwaltungsausschuss hieß die Bedarfsplanung einstimmig gut und empfahl die Zustimmung durch den Gemeinderat. Die Räte, die sich im Anschluss an den Tagesordnungspunkt zu Wort meldeten, sorgten sich vor allem um den Personalmangel und die Schwierigkeit, Erzieherinnen zu finden. Grundsätzlich stünde die Gemeinde aufgrund ihres breiten Betreuungsangebots auch für die Angestellten gut da, sagte Fischer dazu. Denn so könne jeder die Stelle finden, die zu ihm passt, gerade was die Größe der Einrichtung betrifft. Manche würden lieber in einem kleinen überschaubaren Kindergarten im Dorf arbeiten, andere eher in der modernen zentralen Einrichtung im Hauptort. Von der zeitlichen Einsetzbarkeit müssten sich die Erzieherinnen aber, auch der Fairness halber, dem jeweiligen Bedarf anpassen, betonte Holzmüller. Das heißt: Wunscharbeitszeiten könnten nicht immer erfüllt werden. „Im Ganztag müssen die Öffnungszeiten vom ganzen Team abgedeckt werden.
Eingeschränkte Öffnungszeiten stoßen auf Kritik
Viele der in den Betreuungseinrichtungen Tätige arbeiten in Teilzeit, oft aufgrund eigener Kinder. Die Zahl der in Efringen-Kirchen angestellten Erzieher erlaubt also keinen direkten Rückschluss auf die durch sie besetzten Stellenprozente. „Es gibt sehr wenige, die zu hundert Prozent arbeiten wollen“, gab Fischer zu bedenken. Gemeinderat Jörg Weiß drängte darauf, noch mehr um neues Personal zu werben, etwa auf Jobbörsen. Karlfrieder Hess wollte sich mit den eingeschränkten Öffnungszeiten in Wintersweiler nicht abfinden. Für Eltern sei es schwer, diese mit einer Berufstätigkeit zu verbinden.