Franz Beckenbauer bei einer Pressekonferenz in Berlin. Foto: dpa

Wer trägt die Verantwortung für die Fifa-Verstrickungen? Das System, sagt Franz Beckenbauer. Sonst will er nicht viel sagen zu dem Skandal, der Fifa-Chef Blatter den Posten kostete.

Berlin - Das ehemalige Exekutivkomitee-Mitglied Franz Beckenbauer gibt auch nach der Rücktrittsankündigung von Fifa-Präsident Joseph Blatter dem System und nicht einzelnen Personen die Schuld am Skandal im Fußball-Weltverband.

"Aber wie will man dieses System ändern? Von 209 Nationen hat jede eine Stimme, egal, wie groß das Land ist", sagte Beckenbauer in Berlin, wo er die Kampagne eines russischen Gaskonzerns unterstützte.

"Von den 209 Nationen kommen 1000 Funktionäre. Die alle zu kontrollieren, wie soll das funktionieren?", bemerkte der ehemalige Welt- und Europameister. "Die Aufgabe wird sein, in nächster Zeit den Schlüssel zu finden, der solche Dinge nicht mehr zulässt", sagte Beckenbauer zu den jüngsten Entwicklungen bei der Aufklärung des Fifa-Skandals.

"Ich weiß nur, was in den Medien steht", sagte Beckenbauer, der von 2007 bis 2011 der Fifa-Regierung angehört hat. In diese Zeit fiel auch der WM-Zuschlag für Russland (2018) und Katar (2022), der jetzt von der Schweizer Staatsanwaltschaft untersucht wird.

"Es sind auch viele Spekulationen dabei. Und ich möchte mich nicht an Spekulationen beteiligen", sagte der 69-Jährige und ließ am Tag des Champions-League-Finals bei der Pressekonferenz vor rund 150 Journalisten aus der ganzen Welt keine Nachfragen zum Thema Fifa zu. Eine mögliche Kandidatur als Nachfolger von Fifa-Präsident Blatter hatte Beckenbauer schon zuvor ausgeschlossen.