Alexander Bauer (links) und Tobias Speidel sind die Wildtierbeauftragten im Zollernalbkreis. Foto: Hahn

Mit Alexander Bauer und Tobias Speidel gibt es zwei Wildtierbeauftragte im Zollernalbkreis, einen für den östlichen und einen für den westlichen Teil des Kreises. Was sind ihre Aufgaben?

Zollernalbkreis - Das Thema Wildtiere hat in der Bevölkerung eine hohe Sensibilität entwickelt. Der städtische Bereich breitet sich stetig aus und Freizeitaktivitäten finden zunehmend im Wald und Flur statt. Gleichzeitig wandern einst ausgestorbene Tierarten wie Luchs, Wolf oder Wildkatze wieder ein, andere Wildtiere nutzen Siedlungsbereiche vermehrt als Lebensstätte.

Konflikte treten auf

Einerseits werden diese Tiere als reizvoller Bestandteil der natürlichen Umwelt betrachtet, aber anderseits ist die (Rück-)Eroberung von Lebensräumen durch Wildtiere oftmals mit nicht unerheblichen Konflikten verbunden. Schäden an Land- und Forstwirtschaft, Krankheiten wie die afrikanische Schweinepest oder ungewollte Mitbewohner in Haus und Garten sind die Folge.

Spezielle Beauftragte gibt es seit 2014

Für die Lösung wildtierbezogener Herausforderungen bedarf es daher einer besonders guten Kooperation zwischen zahlreichen Verwaltungsbehörden, Verbänden und verschiedensten weiteren Akteuren. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2004 bei den unteren Forstbehörden ein landesweites Netzwerk von Wildtierbeauftragen aufgebaut, das das Themenfeld auf örtlicher Ebene umfassend bearbeitet. Im 2014 eingeführten Wildtiermanagementgesetz wurde eine gesetzliche Grundlage für die Arbeit der Wildtierbeauftragten geschaffen.

Wer sind die Wildtierbeauftragten im Zollernalbkreis?

Im Zollernalbkreis werden die Aufgaben des Wildtierbeauftragten von zwei Personen wahrgenommen. Für den östlichen Bereich des Zollernalbkreis ist Tobias Speidel und für den westlichen Bereich Alexander Bauer zuständig. Beide sind im Hauptberuf als Forstrevierleiter tätig und bringen vor dem Hintergrund ihrer Ausbildung und Tätigkeit sehr gute Voraussetzungen zur Ausübung dieser Funktion mit.

Welche Aufgaben haben die Wildtierbeauftragten?

In Baden-Württemberg sind die Wildtierbeauftragten zentrale Ansprechpersonen rund um das Thema Wildtiere auf Landkreisebene. Sie sind verwaltungsinterne und -externe Fachberater bei wildtierbezogenen Themen. Sie koordinieren die Abläufe im Wildtiermonitoring, im Wildtiermanagement und vermitteln zwischen den verschiedenen Akteuren.

Die Wildtierbeauftragten sind wichtige Netzwerker, die die Belange der Menschen, die mit Wildtieren befasst sind, bündeln und versuche im Sinne aller abstimmen. Darunter fallen das Ergreifen erster Maßnahmen bei einem Verdacht auf Luchs-Riss, die Benachrichtigung der zuständigen Wildtier-Experten bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg sowie die Benachrichtigung der beteiligten Personen und Unterstützung bei Probennahmen. Sie erarbeiten wildtierökologische Themen und Fachkonzepte, unterstützen bei der Planung von infrastrukturellen Vorhaben und entwickeln Strategien zur Minimierung von Wildschäden.

Wie verhalte ich mich bei einem Wildunfall?

Nicht zuständig sind die Wildtierbeauftragten bei Wildunfällen. Wenn ein Wildunfall passiert, ist nach der Absicherung der Unfallstelle die Polizei zu verständigen. Diese informiert den zuständigen Jäger, der an den Unfallort kommt und sich um die Suche nach dem Wild oder dessen Beseitigung kümmert.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Arbeit und Funktion der Wildtierbeauftragten gibt es online auf https://www.fva-bw.de/top-meta-navigation/fachabteilungen/wildtierins titut/wildtierbeauftragte. Für wildtierbezogene Anliegen und Fragen sind Tobias Speidel unter der Nummer 0172/7 60 84 04 oder über E-Mail an fr.stetten-uh@zoller nalbkreis.de und Alexander Bauer unter der Nummer 0175/2 22 78 83 oder E-Mail an fr.haigerloch@zollernalb kreis.de erreichbar.