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Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU) verteilte bei der Beatparade in Empfingen Zahnbürsten an das junge Partyvolk.

Stuttgart - Er ist enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel und versucht als Griechenland-Beauftragter das finanziell gebeutelte Land wieder aufzupolieren. Nun aber schrubbt Hans-Joachim Fuchtel (CDU) auch in eigener Sache. Manch einer traute seinen Augen nicht, als der 61-jährige Staatssekretär aus dem Bundesarbeitsministerium bei einer Beat-Parade in Empfingen im Kreis Freudenstadt auf einem Musik-Lkw stand und dabei mit einer Zahnbürste in der Hand den Dirigenten spielte. Nun ist die finanzielle Not in der CDU nicht so groß, dass es nicht mehr für echte Taktstöcke reichen würde. Aber es ist bekanntlich Bundestagswahlkampf, und da gibt es kaum Tabus. Also nutzte Fuchtel die Gunst der Stunde, um seinen Namen unters Volk zu bringen und warf den Musikfans wie ein Faschingsprinz gut 500 Zahnbürsten zu. Slogan auf dem schwarzen Griff: „Fuchtel in aller Munde“.

Fuchtel selbst steht zu seinem Auftritt als Partykönig von Empfingen. „Die jungen Leute haben mich eingeladen und ich wollte zeigen, was ich drauf habe“, sagt er im Rückblick. Politiker dürften nicht nur von Berlin aus über die Jugend reden, „man muss wissen, wie Jugendkultur heute gelebt wird“. Die Fahrt auf dem Musik-Truck, „das war das richtige Leben“. Allein, Fuchtel – sonst ein Freund und Förderer der Blasmusik – macht kein Hehl daraus, dass ihm noch Stunden nach dem Gastauftritt die Ohren schmerzten. „Das war eine erhebliche Phonstärke.“ Aber dafür hatte er keine Zahnbürsten mehr. „Die waren total begehrt.“ Ob sich das am 22. September auch in Wählerstimmen niederschlägt? Fuchtel hat bereits die nächste Aktion geplant. Der Name: „Rock am Stock“. Zielgruppe der Tanzveranstaltungsreihe inklusive Polittalk und Lachyoga seien dann die über 50-Jährigen.