Der Horber Bahnhof – Wenn man hier in Zug oder Bus einsteigt, gilt noch die Maskenpflicht. Foto: Schölzel

In Bayern fällt die Maske im ÖPNV, in Baden-Württemberg bleibt sie. Die Horber haben dazu eine Meinung.

Horb - In Bayern fällt die Maske im öffentlichen Personenverkehr. Als eines der ersten Bundesländer, zusammen mit Sachsen-Anhalt, macht das südliche Bundesland Nägel mit Köpfen und schafft die Maske in Bus und Bahn zum 10. Dezember ab. Aus Pflicht wird eine Empfehlung, so veröffentlicht der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: "Mehr Eigenverantwortung: Ab Samstag entfällt in Bayern die #Maskenpflicht im ÖPNV. Stattdessen gilt eine Empfehlung. Der Vorschlag von Klaus Holetschek (Bayerns Gesundheitsminister, Anm. d. Red) ist richtig, die Infektionslage ist seit langem stabil. Wir orientieren uns damit am Beispiel Österreich." 

In den sozialen Netzwerken sind die Meinungen darüber geteilt, die einen stehen völlig hinter der bayerischen Entscheidung, die anderen befürworten die Maske immer noch. Diese Position vertritt auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Das Land beharrt weiter auf die Pflicht zum Mundschutz in Bus und Bahn.

Mit Maske fühlen sie sich sicherer

Und die Horber? Die zeigen sich zur Maske positiv eingestellt.

"Ich fahre regelmäßig mit Bus und Bahn und finde die Maske noch gut, da fühlt man sich einfach sicherer", gibt die 47-jährige Christine Auskunft, die gerade in Horb auf ihren Bus wartet.

Die gleiche Ansicht teilt auch die 71-jährige Hilde. Sie selbst fährt zwar weniger mit dem öffentlichen Nahverkehr, ihre Tochter in Stuttgart sei aber regelmäßig damit und den vollen Bahnen konfrontiert. Die 71-Jährige hat mit Corona auch einiges durchmachen müssen, weshalb sie sich lieber Vorsicht walten lässt: "Ich war immer sehr bedacht auf Corona, bin doppelt geimpft, geboostert und alles was dazu gehört. Eines Tages in diesem Sommer war ich auf einem Fest, im Freien! Daraufhin habe ich mich so schwer angesteckt, dass mich der Notarzt holen musste. Heute habe ich noch mit Gürtelrose zu kämpfen, die sicher durch die Infektion ausgelöst wurde." In Bus und Bahn sei daher eine Maske durchaus angebracht. "Meine Tochter in Stuttgart trägt die regelmäßig und hatte mit Corona noch nie ein Problem", so Hilde.

Entweder alle oder keiner

Der 16-jährige Marvin und sein 17-jähriger Kumpel Jason haben dazu eine pragmatische Ansicht: "Entweder alle müssen sie tragen, oder keiner." Die beiden beobachten immer häufiger, dass viele die Maske nicht mehr tragen. Dabei ist sie doch praktisch: "Wenigstens tragen wir Schüler das nicht von Schule zu Schule durch den Schulbus." Jason stimmt zu: Man habe sich ja schon längst an den Mund-Nasen-Schutz gewöhnt.

Für Busfahrer ein schwieriges Thema

Entweder alle oder keiner, ist auch die Ansicht von Franz Schweizer, Chef des vgf-Tarifverbunds und Geschäftsführer eines eigenen Busunternehmens. Trotzdem sei er langsam der Meinung, die Maskenpflicht gehöre abgeschafft. "Ganz offen gesprochen: Die Maskenpflicht im ÖPNV wird eh nicht mehr rigoros durchgesetzt", so Schweizer. Das sei auch schwierig, für die Fahrkartenkontrolleure und Busfahrer stelle die Kontrolle der Maskenpflicht nach wie vor eine große Belastung dar. "Eigentlich müssten die Busfahrer da hart durchgreifen, den Bus anhalten lassen und die Polizei rufen. Aber das stehen die gar nicht durch. Die können sich da nicht so militant wehren, wenn niemand mehr die Maske trägt."

Ob Baden-Württemberg in puncto Maskenpflicht also nachziehen wird, bleibt abzuwarten.