Arminia Bielefeld siegt gegen Bayer Leverkusen. Foto: imago images//Gladys Chai von der Laage

Die Champions-League-Ambitionen von Bayer Leverkusen haben am Sonntag einen kräftigen Dämpfer erhalten. Die Werkself unterlag dem abstiegsgefährdeten Team von Arminia Bielefeld.

Leverkusen - Arminia Bielefeld hat mit dem ersten Sieg unter dem neuen Trainer Frank Kramer den Tabellenkeller aufgemischt, Bayer Leverkusen findet dagegen einfach nicht den Weg aus der Krise. Der Aufsteiger aus Ostwestfalen gewann am Sonntag dank zweier Japaner mit 2:1 (1:0) beim Champions-League-Aspiranten im Rheinland. Dadurch gab die Arminia den Relegationsplatz mit einem Punkt Vorsprung an Hertha BSC weiter, schob den FSV Mainz 05 wieder auf den Abstiegsrang und zog mit dem 1. FC Köln auf Rang 14 gleich.

Für die Bielefelder war es der erste Sieg nach sieben Spielen, Kramer durfte im dritten Versuch erstmals jubeln. Für die Leverkusener bedeutete das 1:0 in Mönchengladbach dagegen augenscheinlich nicht die Wende. Vor allem daheim entwickeln die Leverkusener einen regelrechten Komplex; aus den drei Heimspielen gegen Mainz, Freiburg und Bielefeld holten sie nur einen Punkt.

Ritsu Doan bringt die Arminia in Führung

Der Japaner Ritsu Doan hatte die Arminia in Führung gebracht (18.). Kramer durfte so seinen ersten Treffer als Bielefeld-Coach nach 197 Minuten Wartezeit bejubeln. Doans im Winter geholter Landsmann Masaya Okugawa sorgte mit seinem ersten Bundesliga-Tor beim vierten Einsatz für die Entscheidung (57.). Patrik Schick gelang nur noch der Anschlusstreffer (85.).

Bayer-Trainer Peter Bosz schien zunächst seine Stammelf gefunden zu haben. Angesichts von sieben Verletzten und des erlösenden Siegs in Mönchengladbach in der Vorwoche, bot er erstmals seit mehr als einem Jahr dieselbe Startelf auf wie in der Vorwoche, nachdem er in Gladbach schon keinen einzigen Wechsel vorgenommen hatte.

72 Prozent Ballbesitz nach 15 Minuten

Die Arminia stand im 4-4-2 mit Kapitän Fabian Klos zurück in der Startelf zunächst gar nicht mal so tief, den Ball hatte aber fast ausschließlich Leverkusen. 72 Prozent Ballbesitz waren nach einer Viertelstunde notiert. Da Bielefeld fleißig die Räume zulief, hatte Bayer aber zunächst nur eine Chance. Die war allerdings eine hochkarätige, doch Nadiem Amiri verzog aus rund zehn Metern kläglich.

Die Gäste nutzten ihren ersten Konter eiskalt. Nach öffnendem Pass von Manuel Prietl und Hereingabe von Christian Gebauer drückte Doan den Ball mit der Außenseite vor Edmond Tapsoba ins Netz. Doan hätte sechs Minuten später fast erhöht, seinen Freistoß aus 14 Metern nach unerlaubter Rückgabe lenkte Jonathan Tah aber noch zur Ecke ab. Bayer kam vor der Pause nur noch zu einer guten Chance, doch Bielefelds Torhüter Stefan Ortega parierte stark gegen Demarai Gray (37.).

Bosz setzte schon zur Pause fast alles auf eine Karte und brachte Lucas Alario und Leon Bailey für Gray und Kerem Demirbay. Doch noch vor der ersten nennenswerten Torchance im zweiten Durchgang stand es 0:2, als Okugawa nach öffnendem Ball von Arne Maier und Ablage von Leverkusens Eigengewächs Anderson Lucoqui einen Konter gegen eine völlig aufgelöste Bayer-Defensive abschloss. Nun drängte Bayer vehement, endlich mit mehr Druck, ab und zu aber auch zu wild.