Planer zählt Mängel der 13 Jahre alten Brücke auf und macht Lösungsvorschläge.
Ingenieur Andreas Keil vom planenden Büro SBP (schlaich bergermann partner) aus Stuttgart fasste im Ausschuss Umwelt und Technik (AUT) die Schäden an der Haldenhofbrücke zusammen: Korrosion am Stahlbau und im Bereich der Widerlager, dazu Wasser auf den Lagerbänken.
Doch: Die Brücke sei standsicher und es bestehe aktuell kein Grund, die Brücke nicht mehr zu nutzen. Keil berichtete, dass bei der Abnahme nach den Bau schon Mängel benannt, aber nicht weiterverfolgt wurden.
Keine Probleme mit der Statik
Zum Beispiel entspricht die Ausführung der Widerlager nicht der Ausschreibung. Die Bauüberwachung habe es nicht bemerkt oder moniert. „Aber statisch stellt es kein Problem dar“, beruhigte Keil. Auch eine weitere Abnahme vor Ablauf der Gewährleistung sei versäumt worden.
800 000 bis 900 000 Euro würde ein Neubau, 563 3000 Euro die große Sanierung und 100 000 bis 150 000 Euro die kleine Sanierung kosten. Bei letztere wird der Rost entfernen und abgedichtet. Dann hätte man zehn bis 15 Jahre Ruhe. Man müsse dann aber die Brücke regelmäßig und engmaschig inspizieren.
Rost entwickelt sich
Jürgen Kaupp (CDU) und Volker Liebermann (ÖDP) plädierten für die kleine Sanierung. Jürgen Reuter (Aktive Bürger) schloss sich an und dankte Keil „für die Wegweisung“, was die Verwaltung in Zukunft bei solchen Projekten besser machen soll.
„Dicht kriegen von oben her ist das Wichtigste“, betonte Emil Rode (Freie Liste). Und Fraktionskollege Oskar Rapp wollte wissen, ob in drei Jahren schon wieder Rost kommen könnte. Damit rechnet Keil nicht, denn Rost komme nicht plötzlich schlagartig, sondern kündige sich an, und man habe die fraglichen Stellen alle erfasst. Einstimmig votierte der AUT für die kleine Sanierung.