Das 14-köpfige THW-Team aus Schramberg brauchte nur zweieinhalb Stunden, um die Stahlkonstruktionsbrücke aus Einzelteilen zusammenzubauen. Foto: Herzog

Mit der Sanierung der Prinz-Kari-Brücke in Hinter-Kaltbrunn kann begonnen werden. Am Donnerstagvormittag baute das THW Schramberg eine Behelfsbrücke vor Ort zusammen, die ein Autokran auf die vorbereiteten Fundamente hievte.

Schenkenzell - Gerade einmal zweieinhalb Stunden benötigte das 14-köpfige THW-Team um Zugführer Oliver Rapp und Brückenbau-Beauftragter Roland Weber, um die so genannte "Bailey-Brücke", eine Stahlkonstruktion aus mehreren Einzelteilen, versetzungsfähig zusammenzubauen. Sie hat eine Länge von zwölf Metern, bringt zwölf Tonnen auf die Waage und ist für Fahrzeuge bis 30 Tonnen befahrbar. Also kein Problem für Müllfahrzeuge, Schülerbusse und Rettungsfahrzeuge.

Doppelt so lange auch kein Problem

Für das THW hätte es laut Rapp selbst kein Problem dargestellt, wenn die Behelfsbrücke doppelt so lang hätte sein müssen. Denn in dieser Dimension wurde die Bailey-Brücke im Februar dieses Jahres in Hopfau nach zehnmonatigem Dienst abgebaut und bei der THW-Unterkunft im Gewerbegebiet "Lienberg" in Sulgen gelagert. Frühzeitig war am Donnerstag auch der Autokran der Firma Schnurr aus Zell-Harmersbach angerückt. Abgesehen von den vorbereitenden Maßnahmen wie Aufbau, Standsicherung und Ballastaufbau dauerte die Setzung (Hub) der Behelfsbrücke kaum 15 Minuten.

Zufahrt neu hergerichtet

Von Fahrtrichtung aus Kaltbrunn kommend hatte die Tiefbaufirma Bonath aus Oberwohlfach rechts der bestehenden Brücke eine neue Zufahrt hergerichtet und mit Schachtringen vier Fundamente als Auflager betoniert. Nach Auskunft von Weber soll die Behelfsbrücke nun für eine Zeit von sieben Monate den Verkehr übernehmen. Danach erfolgt die gleiche Prozedur mit Versetzen und Auseinanderbauen in umgekehrter Reihenfolge.

Sanierung kostet gesamt 266 000 Euro

Zu den vorbereitenden Maßnahmen zur Installation der Behelfsbrücke gehörte auch das Schaffen einer Durchfahrtsmöglichkeit für Rettungsfahrzeuge wie DRK und Feuerwehr während der Montage- und Kranarbeiten. Anfang Februar dieses Jahres hatten der Ortschaftsrat Kaltbrunn und der Gemeinderat Schenkenzell die Sanierung an die Firma Bonath für 224 200 Euro vergeben. In dieser Sitzung erhielt auch das THW Schramberg den Auftrag für die Bereitstellung der Behelfsbrücke.

Förderung soll noch kommen

Insgesamt soll die Sanierungsmaßnahme, bei der die unter Denkmalschutz stehende Gewölbebrücke im Bestand saniert werden muss, 266 000 Euro kosten. Die Gemeinde erhofft sich Zuwendungen aus dem Ausgleichsstock und dem Fördertopf des Brückenbaus von jeweils 7000 Euro. Letzterer Zuschuss kann nur abgerufen werden, wenn die Sanierungsarbeiten bis Dezember 2022 fertiggestellt und abgerechnet sind. Mit der Förderzusage rechnet Bürgermeister Bernd Heinzelmann bis Mitte des Jahres und mit der Sanierung der Brücke soll im Mai begonnen werden.