Der Info-Container zum Hochbrückenbau in Horb ist jetzt offen. Doch die wichtigste Nachricht steht noch nicht auf den Tafeln, wird nicht im Video gezeigt: Wenn alles gut läuft, haben wir zum großen Stadtfest endlich wieder freie Fahrt!
Horb - Regierungspräsidentin Sylvia Maria Felder steht im Info-Container, schaut sich den Film über die Hochbrücke an. Animationen und Drohnenaufnahmen von Rainer Gumz zeichnen Horbs Zukunft ohne Stau und Verkehrsterror.
Felder: "Hier stehen wir direkt unter der zukünftigen Brücke. Die Pylone wird hier 90 Meter in die Höhe gehen. Auch für uns ist das ein beeindruckendes Bauwerk. Wir wollen uns nicht nur auf Ende 2026 freuen, wenn die Hochbrücke den ersehnten Riesen-Fortschritt für Horb bringt. Sondern auch informieren!"
Da wird der Reporter gleich hellhörig: Ende 2026? Hatten wir doch eigentlich gehofft, dass die Hochbrücke vielleicht im Sommer fertig wird. Genauso wie die Vollsperrung Richtung Nordstetten/Autobahn im August endlich fertig sein könnte.
Nachfrage. Michael Lumpp ist leitender Baudirektor im Regierungspräsidium, damit Chef von Jörg Pfeifle und Rainer Gumz, die vor Ort die Riesen-Baustelle kontrollieren. Lumpp: "Wir müssen nach der Fertigstellung des Bauabschnitts bei Nordstetten noch die Straße bis zum Abzweig der jetzigen Umleitung sanieren. Dafür sind mindestens 14 Tage vorgesehen."
Regierungspräsidentin Sylvia Maria Felder horcht auf
Rainer Gumz: "Auf der eigentlichen Baustelle liegen wir gut im Plan. Das Widerlager ist fertig, die Stützwände werden in zwei Wochen fertig sein. Die erste Asphaltschicht soll ab dem 20. Juni gelegt werden."
Der Schwabo-Reporter fragt Horbs OB Rosenberger: "Laden wir die Damen und Herren vom Regierungspräsidium auf ein Freibier zum großen Stadtfest (10. und 11. September, Anm. d. Red.) ein, wenn bis dahin alle von Nordstetten direkt Richtung Flößerwasen fahren können?" Die Regierungspräsidentin horcht auf: "Den Termin nehmen wir mal mit." Lumpp: "Das wäre natürlich ein doppelter Grund, zu feiern!"
Rainer Gumz: "Das liegt im Bereich des Möglichen. Allerdings muss das Wetter mitspielen. Eine Woche Regen hintereinander, dann kann es schon mit dem Datum Mitte September nichts werden!" Kann man die Straße provisorisch zum Stadtfest freigeben? Gumz: "Definitiv nicht. Die ist einfach zu kaputt!"
Vollsperrung am Rauschbart könnte länger bestehen bleiben
Okay. Und was ist mit der nächsten Vollsperrung am Rauschbart? Gumz’ Kollege Jörg Pfeifle: "Wir werden im Frühjahr nächsten Jahres mit dem Bauabschnitt am Rauschbart beginnen. Zunächst werden wir die Vorbereitung für das Brückenbauwerk starten und dann im Sommer oder Herbst mit der Vollsperrung der Talabfahrt beginnen. Die dürfte bis zu 15 Monate dauern."
Schluck. Bisher war in den vorgestellten Planungen ungefähr ein Jahr angesagt. Pfeifle: "Derzeit gehen wir von 15 Monaten aus. Aber alle können sich darauf verlassen, dass wir die Vollsperrung keinen Tag länger machen als unbedingt erforderlich!"
Und was ist mit dem Rauschbart-Ersatzparkplatz während der Vollsperrung unterhalb der Haugenstein-Siedlung? Baudirektor Lumpp: "Mit dem Bau starten wir im Herbst dieses Jahres. Der dürfte im Frühjahr 2023 fertig sein."
Wird die Hochbrücke das Wahrzeichen Horbs?
Immerhin: Ab Herbst gibt es nicht nur für Rauschbart-Besucher jede Menge spannender, spektakulärer Bauarbeiten zum Staunen: Am Nordstetter Hang werden die provisorischen Pfeiler aufgebaut für die spätere Hochbrücke. Lumpp: "Von hier aus starten wie den Brückenbau."
Apropos Brückenbau: Die Ausschreibung soll noch in diesem Sommer vergeben werden. Lumpp: "Wir haben Anbieter und sind gerade in der Preisbewertung." OB Peter Rosenberger: "Die Stimmen werden immer leiser, die sagen: ›Die Hochbrücke kommt nicht.‹ Ich kann noch nicht sagen, ob die Hochbrücke ein Wahrzeichen wird – aber es ist eine schöne Brücke. Übrigens: Parallel zum Info-Container haben wir gerade beschlossen, dass wir die Pläne auch in der Neckarstraße im ehemaligen Gebäude von Reno-Schuh hängen lassen."
Hoffnung auf ein doppeltes Fest am letzten Ferienwochenende
Baudirektor Lumpp reagiert: "Da könnten wir ja auch was zum Großen Stadtfest machen." Es gibt also Hoffnung auf ein doppeltes Fest am letzten Ferienwochenende: Nicht nur Horb vom Feinsten, sondern endlich auch freie, fixe Fahrt direkt von der Autobahn ins Vergnügen im Neckartal.
Der Info-Container am Hallenbad ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Er sollte eigentlich schon längst geöffnet sein. Doch Corona und Hygienevorschriften machten dem einen Strich durch die Rechnung.