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Eigentlich soll aus dem Talplatz ein Ort werden, an dem man gerne verweilt – so zumindest das Ziel der Talplatzgestaltung. Aktuell ächzt dieser aber schon seit fast zwei Monaten unter dem erhöhten Verkehrsaufkommen, bedingt durch die Sperrung der L 415 am Rondell.

Oberndorf - Wer von der Oberstadt Richtung Altoberndorf und umgekehrt will, der muss zwangsläufig den Weg über die Talstadt nehmen – und das strapaziert besonders zur Rush-Hour bei Verkehrsteilnehmern wie auch Fußgängern und Talstadt-Bewohnern die Nerven. "Das macht die Unterstadt noch etwas lauter und dreckiger", ärgert sich eine Oberndorferin in der Facebookgruppe "Ich habe mal in Oberndorf a. N.ckar gelebt".

"Ärgerlich, dass die Straße immer noch gesperrt ist. Das ist eine Frechheit", schreibt mancher. Die Oberndorfer scheinen mit ihrer Geduld am Ende. Auf besonders wenig Verständnis stößt, dass noch nicht einmal Arbeiter zu sehen sind, die das Problem beheben.

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Anfang März hatte das Regierungspräsidium Freiburg mitgeteilt, dass ein Felssturz die Ursache für die Straßensperrung ist. Mittlerweile hat vor Ort eine Begehung stattgefunden, um die notwendigen Schritte für die Sicherung der Böschung und den Sanierungsplan festzulegen. Im März konnten noch keine Aussagen über die Art und Dauer der Böschungssanierung getroffen werden.

Ergebnis der Ausschreibung wird Ende Mai erwartet

Auf eine erneute Nachfrage vom Schwarzwälder Boten beim Regierungspräsidium äußert sich der stellvertretende Pressesprecher Matthias Henrich. Die Felssicherungsarbeiten würden durch ein Ingenieurbüro abgewickelt.

Der Umfang erfordere eine Ausschreibung der Ingenieurleistungen. "Mit einem Ergebnis der Ausschreibung rechnen wir Ende Mai. Wir gehen davon aus, dass die Beräumungs- und Sicherungsarbeiten im Sommer durchgeführt werden. So lange wird die Straße leider gesperrt bleiben müssen", teilt er mit.

"Geschwindigkeit auf 30 ändern und durchfahren lassen. Wär’ schonmal ein Anfang, bis die sich einig sind", schlägt eine Facebooknutzerin vor. "Oder zumindest einspurig", sagt ein anderer. Henrich betont, dass die Sperrung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer diene. "Wir wollen auf jeden Fall vermeiden, dass ein herabstürzender Felsbrocken auf die Straße fällt und im schlechtesten Fall ein Unfall mit Verletzten passiert."

Die Schäden an der Wand seien überschaubar. Das Problem seien vielmehr die Steine oberhalb der Mauer, die jederzeit auf die Straße stürzen könnten. "Davor haben auch die Geologen in unserem Haus gewarnt. Welches Ausmaß die dort erforderlichen Sicherungsmaßnahmen haben werden, ist derzeit noch nicht absehbar", so Henrich.

Für viele Oberndorfer dürfte das eine eher unbefriedigende Aussicht sein. "Die haben Zeit. Da fährt ja immer mal wieder einer durch, und dann kann man 50 Euro Straße abkassieren", schreibt ein Facebooknutzer. Ein anderer nimmt es mit Galgenhumor: "Die müssen es nur lange genug zulassen, dann finanziert sich die Hangsicherung von alleine." Insgesamt bedeutet die Sperrung vor allem eins: eine Geduldsprobe für alle Beteiligten.