OV Thomas Mutschler präsentiert den aktuellen Stand der Brückenbauarbeiten bei einem Baustellenrundgang einer breiten Interessengemeinschaft. Foto: Schwind

Vielleicht gibt es für die Hopfauer Bürger ein Geschenk zu Weihnachten: Nach einer arbeitsreichen Zeit soll die Glattbrücke kurz vor Heiligabend geöffnet werden.

Sulz-Hopfau - Für die Hopfauer Bürger deutet alles darauf hin dass das "Baustellenjahr 2021" mit gleich zwei großen Vorhaben im beschaulichen Glatttalort doch noch ein versöhnliches Ende nimmt.

Eine gute Neuigkeit: Mit einer Punktlandung, allerdings zunächst als Kompromiss, könnte die neue Glattbrücke, zunächst einmal einspurig mit Ampelregelung noch in diesem Jahr für den Anliegerverkehr freigegeben werden. So wäre der nördliche und der südliche Teil Hopfaus zumindest an den Feiertagen nach einem Dreivierteljahr für Kraftfahrzeuge wieder vereint.

Wie Ortsvorsteher Thomas Mutschler bei einem Baustellenrundgang am vergangenen Samstagnachmittag seitens des Ortschaftsrates mit der Bevölkerung informierte, soll nach einem arbeitsintensiven Kraftakt der Baufirma Grötz aus Gaggenau die Brücke am 23. Dezember geöffnet werden. In der Kalenderwoche 50 soll noch laut dem zuständigen Ansprechpartner beim Regierungspräsidium Freiburg Volker Hirt die Brückenkappen-Betonage sprich Gehweg gefertigt werden.

Erneute Vollsperrung

In der KW 51 sei die Geländemontage der Brücke vorgesehen, so der Ortsvorsteher. Sollte es die Witterung zulassen, sei der 17. Januar kommenden Jahres für die Wiederaufnahme der Arbeiten geplant. In den KW drei und vier soll dann der Überbau ausgeschalt und das Tragegerüst entfernt werden. Eine Vollsperrung für zwei Tage wird nötig sein. Anschließend werde die Baustelle, bis die Restarbeiten möglich wären, von der Baufirma wieder eingestellt. Ab der KW vier könnten die Fremdfirmen mit der Stadt Sulz für die Wasserleitung, der ENBW und der Telekom mit Leitungsverlegungen aktiv werden.

Mit den wärmeren Temperaturen nach der Winterpause – voraussichtlich Mitte bis Ende März – sollen dann die Restarbeiten mit Vormauerungen und der Böschungsgestaltung aufgenommen werden. Die schlechte Nachricht: Für die Arbeiten muss erneut mit einer Vollsperrung von ein bis zwei Monaten gerechnet werden, so Mutschler.

Die Kosten der Brücke an der Landesstraße 409 in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro trägt das Land Baden-Württemberg. Wegen dem Neubau der Glattbrücke ist die Ortsdurchfahrt in Hopfau bereits seit dem 12. April für sämtlichen Verkehr gesperrt. Fußgänger und Radfahrer sowie Rettungsfahrzeuge können über eine vom Technischen-Hilfswerk (THW) aus Schramberg aufgebaute Behelfsbrücke die Seiten wechseln. "Während unvorhersehbaren Baustopps muss die neue Brücke zumindest einseitig befahrbar für den Anliegerverkehr über den Winter offen bleiben", versprach Thomas Mutschler. "Es bleibt aber immer nur eine Brücke, entweder Behelfs- oder Glattbrücke, offen."

Rückblick auf Historie

Ortsvorsteher Thomas Mutschler nahm die Gelegenheit am letzten Samstag wahr und blickte noch einmal auf die Historie der alten Brücke. So stammten die alten Widerlager aus dem Jahr 1882. Zum Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Brücke im Jahr 1945 gesprengt, die Widerlager blieben allerdings erhalten. Zügig wurde dann im Jahr 1946 ein Holzüberbau errichtet. 1959 wurde die Brücke neu gebaut. Der Grund: Im Zuge von turnusmäßigen Reihen-Brücken-Untersuchungen wurden erhebliche Betonabplatzungen an der Brückenunterseite festgestellt. Zudem waren die Brückenlager seiner Zeit ebenfalls schon stark verrostet.