In Pfalzgrafenweiler nehmen Baufirmen wohl vom Sommer an sanierungsbedürftige Straßen in Angriff. (Symbolfoto) Foto: studio v-zwoelf - stock.adobe.com

Den Ausbauplänen für die Schulstraße und die Bellingstraße hat der Gemeinderat Pfalzgrafenweiler in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Einstimmig erging auch der Baubeschluss zur Sanierung der Straße Im Höfle.

Dass die Baumaßnahmen dringend nötig sind, zeigten auch die Bilder vom Zustand der sanierungsbedürftigen Straßen – auch Kanal- und Wasserleitungsarbeiten sind nötig –, die Bauingenieur Theo Gärtner vom Büro Gall & Gärtner in der Gemeinderatssitzung zeigte.

 

Zunächst erklärte er die Varianten, die in drei Anliegerveranstaltungen thematisiert worden waren. Ausgesprochen hatten sich die Anwohner im Jahr 2018 für die sogenannte Variante 12c.

Der zu dieser Zeit von den Anliegern eingereichte Antrag auf Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs für die gesamte Schul- und Bellingstraße fand in einer Abfrage des Meinungsbilds der Anwohner keine Mehrheit.

Eine Engstelle entsteht

Eine Variante mit abgespecktem verkehrsberuhigten Kurvenbereich wurde von der Straßenverkehrsbehörde wegen mangelnder Aufenthaltsfunktion in der Schul- und Bellingstraße als unbegründet für die Anordnung eines verkehrsberuhigten Bereichs eingestuft. Bürgermeister Dieter Bischoff erklärte, dass dadurch in der Schulstraße sämtliche Parkplätze wegfallen würden.

Deshalb schlug die Verwaltung vor, stattdessen die Detailvariante 12c4 mit Flächengewinn in der Außenkurve und einseitigem Gehweg umzusetzen. Alle nötigen Grunderwerbsverhandlungen wurden geführt. Die Kaufverträge sind in Vorbereitung und sollen vor der Ausschreibung unterzeichnet werden. Beim Gebäude Bellingstraße 15 bis 17 war kein Grunderwerb möglich. Dort schlug die Verwaltung eine Fahrbahnverengung vor, an der kein Begegnungsverkehr möglich sein wird.

Wasserleitungen und Kanal werden erneuert

Laut Theo Gärtner werden in der Schul- und Bellingstraße zusätzlich zur Sanierung mit einseitigem gepflasterten Gehweg 400 Meter Wasserleitungen und Kanal erneuert und acht neue Schächte gesetzt.

Die Schulstraße wird von 6 auf 5,50 Meter Breite verschmälert, die Bellingstraße um 50 Zentimeter auf künftig 5 Meter verbreitert. An der rund 20 Meter langen Engstelle ist die Straße nur 3,75 Meter breit.

Kein Erschließungsbeitrag

Durch Zukauf und Tausch ändert sich bei der kleineren Maßnahme „Im Höfle“ die Straßenbreite von zwei auf vier Meter. Dort steht ein Vollausbau an. Das Gesamtprojekt in drei Baubereichen erstreckt sich über eine neue Oberfläche von 5500 Quadratmetern, das entspricht etwa einem Fußballfeld, so Gärtner. Davon entfallen auf die Schul- und Bellingstraße mit Angleichungen rund 4700 Quadratmeter. Außerdem steht der Restausbau für Glasfaser an.

Da alle drei Straßen als historisch eingestuft sind, kommen auf die Anlieger keine Erschließungsbeiträge zu. Kosten entstehen jedoch für den Austausch von Wasserleitungen und die Zuführungen von Breitband und Nahwärme zu den Gebäuden.

Gesamtkosten von 1,8 Millionen Euro

Die sich über zwei Haushaltsjahre erstreckenden Kosten wurden im Haushaltsplan mit 1,47 Millionen Euro für die Schul- und Bellingstraße veranschlagt, bei der Straße Im Höfle sind es 360 000 Euro. An Fördermitteln aus dem „Sanierungsgebiet Ortskern IV“ rechnet Hauptamtsleiter Marco Kaupp mit rund 500 000 Euro für alle drei Bereiche. Das Thema „Tempo 30“ und Einbahnstraße könne erneut aufgegriffen werden, so Kaupp weiter.

Bei den Pflasterarbeiten an den Gehwegen werde der „Wilde Verbund“ favorisiert. Im Gemeinderat wurde mit Rücksicht unter anderem auf Menschen mit Rollator die Pflastersorte „Spartana“, die kaum Fugen und eine flache Oberfläche habe, vorgeschlagen. Zur nächsten Sitzung will Hauptamtsleiter Kaupp dazu Vorschläge mitbringen. Er geht vom Baubeginn im Sommer aus.