Die Windkraft ist landauf, landab ein umstrittenes Thema. Foto: © Ben - stock.adobe.com

Der Energiekonzern RWE teilt am Mittwoch mit, dass es „frischen Wind“ fürs Ländle gebe und zwei Windparks gebaut werden: Im Kreis Rottweil und im Kreis Sigmaringen.

Während im Kreis Rottweil an vielen Standorten die Diskussion um die Windkraft in vollem Gange ist, verkündet die RWE „ zwei Ausschreibungserfolge“ in Baden-Württemberg: Das Unternehmen wolle nun bis zu zwölf Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 80 Megawatt (MW) in den Landkreisen Sigmaringen und Rottweil errichten. Nach den geplanten Inbetriebnahmen im Jahr 2028 könnten die Windparks rechnerisch bis zu 48 000 Haushalte mit Grünstrom versorgen.

 

Zuschlag vom Forst

Forst Baden-Württemberg setzt auf RWE und habe dem Unternehmen den Zuschlag zur Entwicklung eines Windparks mit rund 27 Megawatt Leistung erteilt. Im Landkreis Rottweil sollen demnach vier Windenergieanlagen errichtet werden, die rechnerisch den jährlichen Bedarf von mehr als 16 000 Haushalten decken. Die genauen Standorte will RWE auf Nachfrage unserer Redaktion hin noch nachreichen.

Zum Gebiet im Gebiet “Hardt/Vaihinger-Wald” in Rottweil fand erst jüngst eine Bürgerversammlung statt. Es wurden dem nach bislang 15 900 Stellungnahmen von Bürgern gemeinsam mit der BI Sulz eingereicht. Der Gemeinderat Rottweil hatte sich im Juni entschieden, für potenzielle Anlagen auf Rottweiler Gemarkung auf mindestens 1000 Meter Abstand zur Wohnbebauung zu bestehen. Insgesamt stehen im Kreis Rottweil etliche Investoren auch für städtische Flächen in der Pipeline. In Sulz wurden Unterschriften für einen Bürgerentscheid eingereicht.

Baustart 2028

Was den Investor RWE angeht, so erklärt dieser für seine Projekte, dass der Baustart für den Windpark Anfang des Jahres 2028 erfolgen könnte. Sobald sich die Anlagen drehen und Grünstrom produzieren, kann RWE für jede produzierte Kilowattstunde 0,2 Cent an die Kommunen im Umkreis auszahlen, heißt es in der Pressemitteilung, was rund 120 000 Euro pro Jahr für die Gemeindekassen bedeuten würde.

In Sigmaringen bei privatem Erwerbsforstbetrieb

Im Landkreis Sigmaringen, etwa 35 Kilometer nördlich des Bodensees, entwickelt RWE einen Windpark mit einer installierten Gesamtleistung von rund 54 Megawatt. Bis zu acht Windenergieanlagen sollen auf Flächen eines privaten Erwerbsforstbetriebes in der Gemeinde Ostrach entstehen.

Nach seiner Inbetriebnahme voraussichtlich im Jahr 2028 werde der Windpark rechnerisch pro Jahr ausreichend Grünstrom für rund 32 000 Haushalte erzeugen. Genug, um den gesamten Strombedarf von Sigmaringen zu decken.

Gespräche mit allen Akteuren

An beiden Standorten führe das RWE-Team aus Stuttgart „Gespräche mit allen Akteuren vor Ort und informiert über die weiteren Planungen“.

RWE hat in Deutschland mehrfach Windparks auch mit Beteiligungen von Kommunen und Bürgern erfolgreich umgesetzt – z.B. Projekte mit Bürger-Energiegesellschaften, lokalen Energieversorgern oder kommunalen Partnerschaften.

Zu RWE

Als eines der führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien betreibt RWE laut eigenen Angaben in ihrem Heimatmarkt Deutschland rund 90 Windparks an Land. Auch in Baden-Württemberg baut das Unternehmen sein grünes Portfolio weiter aus.

Im Landkreis Ravensburg entwickelt RWE derzeit einen Windpark mit einer Gesamtleistung von bis zu 14 Megawatt. Das Unternehmen verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung, dem Bau und Betrieb von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Allein in Deutschland will RWE bis 2030 rund 11 Milliarden Euro netto in ihr grünes Portfolio investieren.