Die neue Busschleife Foto: Jansen

Etwa Jahr hat die Baustelle in der Stadtmitte das Bild bestimmt – nun ist sie fertig. Der frisch sanierte Bahnhofsvorplatz und die Gartenstraße wurden offiziell eingeweiht.

Das Ergebnis der Sanierung in der Wildberger Ortsmitte kann sich sehen lassen: Die Gartenstraße ist frisch asphaltiert, Busbahnhof und Vorplatz bestechen durch ein offenes, helles und einladendes Design.

 

Zwischen dem Wartehäuschen und dem Bahnhofsgebäude ist ein Platz entstanden, der zum Verweilen einlädt: mit Bänken und Bäumen, die – wenn sie etwas größer sind – Schatten spenden sollen. „Nutzen Sie es – es ist auch Ihr Platz“, lud Bürgermeister Ulrich Bünger bei der Einweihung ein.

Besonders die Barrierefreiheit spielte eine große Rolle. So wurden Leitlinien für Menschen mit Sehbehinderung eingelassen – die weißen, aufgerauten Streifen, auf denen mit einem Blindenstock getastet werden kann. Die digitalen Anzeigen an den Haltestellen haben eine Taste – ähnlich einer Fußgängerampel. Wird sie gedrückt, werden die nächsten Verbindungen vorgelesen.

Außerdem wurden barrierefreie Übergänge geschaffen. Das war eine der Herausforderungen, erklärte Fabian Gauss vom Planungsbüro. „Dass man hier Höhenunterschiede zu überwinden hatte.“ Bei den denkmalgeschützten Gebäuden kann nicht einfach beliebig umgebaut werden.

Neue Angebote für Radfahrer

Auch das denkmalgeschützte Wartehäuschen mit öffentlichen Toiletten wurde saniert. Hier haben es die Planer geschafft, trotz der historischen Erhaltungswürdigkeit eine barrierefreie Toilette zu verbauen. Radfahrer können ihre Räder überdacht abstellen, an der Fahrradreparaturstation ausbessern oder ihre E-Bikes aufladen.

Auch wurden wieder Bäume gepflanzt, nachdem die bisherigen weichen mussten. Diese sind zwar noch sehr jung, werden jedoch bald hoffentlich ein großes Blätterdach ausbilden. An Bahnlinien darf nicht nach Lust und Laune gepflanzt werden. Die Bahn hat ein Vetorecht und Abstände müssen eigenhalten werden. Annette Sinz-Beerstecher von der Gestaltungsfirma „Freiraumkonzept“ erläuterte, dass deshalb den Bahnhof mit bunt blühenden Stauden gesäumt wurden – das sieht ansprechend aus und ist der Artenvielfalt zuträglich.

Der Spatenstich zum Bahnhofsareal war bereits im Juni 2024. „Richtig loslegen konnten wir erst am 23. Juli – davor war noch der Schäferlauf“, erklärte Benjamin Rath von der Baufirma.

Ungewöhnlicherweise wurde das Projekt quasi von hinten aufgezäumt. Zuerst wurden die Fahrbahnränder – wie die Gehsteige – bearbeitet, dann erst die Fahrbahn, die befahrbar blieb. „So waren das nur 16 Tage Sperrung und nicht mehrere Monate“, sagte Rath. Und die nächste Baustelle wartet schon: „Jetzt ist alles fertig und wir ziehen weiter – zum Gehweg an der Kreissparkasse.“ Dort sind die Gehsteige noch offen.

Die Sanierung hat rund fünf Millionen Euro gekostet. Zwei bis drei Millionen werden dabei gefördert. Außerdem wurden rund 19500 Arbeitsstunden geleistet.

Zuletzt hatte der Verkehr wegen der Baustelle noch einmal für Unmut gesorgt. Die – zuletzt auch noch geänderte – Ampelregelung gefiel nicht jedem. Wegen Personalmangels konnte sie erst einige Tage später als geplant abgebaut werden. Doch nun ist sie entfernt und der neu gebaute Kreisverkehr für Autos ohne lange Wartezeit zugänglich. Den Planern war es wichtig, „dass man eine eindeutige Vorfahrtsregelung schafft, die haben wir jetzt durch den Kreisverkehr“, meinte Gauss. So werde auch die Sicherheit im Verkehr verbessert.

Keine Unfälle auf der Baustelle

Zur Sicherheit hatte Rath ebenfalls Positives zu verkünden: „Wir sind sehr dankbar, dass über den gesamten Bauverlauf nicht einen Unfall gegeben hat. Das ist nicht selbstverständlich in unserer Branche.“