Auf diesem Grundstück soll das Motel entstehen, ein Stück weiter hinten das geplante Mehrfamilienhaus. Foto: Cools

Motel, Kindertagesstätte "WABE" und Mehrfamilienhaus – auf dem Lindenhof ist einiges geplant. Bei letzterem Projekt wurde nun eine Bebauungsplanänderung nötig.

Oberndorf - Im April 2021 hatte der Oberndorfer Gemeinderat ein Flurstück zwischen der Sportanlage und der Von-Gunzert-Straße auf dem Lindenhof an den Bauprojektentwickler Oliver Bornfleth verkauft. Dieser plant dort die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit acht Einheiten (jeweils 55 bis 90 Quadratmeter groß) und einer nach vorne hin verglasten Gewerbehalle.

Das bestehende Baufenster müsse nach der aktuellen Planung um etwa acht Meter nach Osten erweitert werden, erklärte Michael Lübke, Verwaltungsleiter Planen und Bauen, bezüglich der angedachten Bebauungsplanänderung des Gebiets "Fluorner Straße" im beschleunigten Verfahren. Der Grenzabstand zum östlich geplanten Gebäude, dem Motel desselben Bauprojektentwicklers, werde dabei weiter eingehalten.

In die Höhe statt in die Breite

Was das geplante Mehrfamilienhaus angeht, so soll eine dreigeschossige Bauweise möglich sein, jedoch nur in dem Maß, dass eine Gebäudehöhe von zehn Metern nicht überschritten wird. Das zweite Obergeschoss soll nur als Attikageschoss ausgebildet möglich sein. So lasse sich eine höhere Baudichte umsetzen, ohne das Gebäude zu hoch werden zu lassen, meinte Michael Lübke. Damit soll sich das Gebäude städtebaulich in die bestehenden Strukturen einfügen.

SPD-Stadträtin Ruth Hunds meinte, die Von-Gunzert-Straße sei regelmäßig stark beparkt – vermutlich von Angestellten der ortsansässigen Industriebetriebe. Sie erkundigte sich nach dem angesetzten Schlüssel für die Stellplatzanzahl des geplanten Mehrfamilienhauses. Ihre Befürchtung war, dass die Parkplätze knapp werden könnten.

Lübke erklärte, man habe einen Stellplatz pro Wohneinheit angesetzt. Diese Vorgabe werde aber vom Bauherren deutlich überschritten. Er habe beinahe das Doppelte an Stellplätzen eingeplant, so dass die Parkplatzsituation kein Problem darstellen dürfte.

Zu laut für die Bewohner?

Jens Glatthaar (FWV) erkundigte sich danach, was mit dem verbleibenden Gebiet zwischen dem geplanten Mehrfamilienhaus und dem Jugendclub Lindenhof geschehe. Dieses sei noch frei und könne bebaut werden, meinte Lübke. Es handle sich um ein Mischgebiet.

Glatthaar zweifelte die Sinnhaftigkeit von Wohnbebauung auf diesem Areal an. Wenn man bedenke, dass der Trainingsplatz des SC Lindenhof und der Jugendclub daran grenzen, könnte es zu Beschwerden kommen, so seine Überlegung. Michael Lübke erwiderte darauf, es habe ein Lärmgutachten gegeben. Zulässig sei die Wohnbebauung demnach. Ob sie Sinn mache, sei ein anderes Thema. Der Bebauungsplanänderung wurde im Technischen Ausschuss zugestimmt.

Auf Nachfrage der Redaktion bei Bauherr Oliver Bornfleth, wann vom geplanten Mehrfamilienhaus etwas sichtbar wird, erklärt dieser: "Baustart wird erst im Mai 2023 sein." Das derzeit gute Wetter sei trügerisch. "Der Winter kommt auf dem Lindenhof immer schnell."