Mit dem "Ja" des Fischinger Ortschaftsrats zur Hallensanierung hat nach fast fünf Jahrzehnten die lange Zeit des Wartens für den Sulzer Ortsteil ein Ende. Nun muss nur noch der Gemeinderat seinen Segen geben.

Sulz-Fischingen - Bereits im Eingemeindungsvertrag war die Erweiterung der Fischinger Turn- und Festhalle festgeschrieben worden. Nun kann sie kommen. Nachdem der Fischinger Ortschaftsrat das Baugesuch zur energetischen Sanierung und den Anbau an die Mehrzweckhalle unterstützt, fehlt jetzt nur noch die Zustimmung des Sulzer Gemeinderates am kommenden Montag, was eigentlich nur noch Formsache sein sollte.

Um Detailfragen während des Umbaus zu klären, möchte der Fischinger Ortschaftsrat frühzeitig in die Ausführungsplanung mit eingebunden werden. Ortsvorsteher Jürgen Huber stellte in der Ortschaftsratssitzung am Mittwochabend in der Fischinger Turnhalle die Entwurfsplanung zum Baugesuch vor. Ein wesentlicher Punkt für die Sanierung der Halle sei, dass das Gebäude innerhalb des Sanierungsgebietes Mühlheim-Fischingen liege und die Arbeiten dadurch bezuschusst werden. Neben der energetischen Sanierung erhält die Halle einen 80 Quadratmeter großen Funktionsraum an den Hallenkörper zur Neckarseite hin. Dieser gegenüber dem jetzigen Hallenboden-Niveau um einen Meter erhöhte Raum soll als Bühne dienen. Durch eine bewegliche Zwischenwand könnten sogar zwei Veranstaltungen parallel laufen.

Sanitärräume sind das Sorgenkind

Das Bühnenniveau kann in der Halle über eine mobile Treppe erreicht werden. Der Funktionsraum soll zudem einen separaten Zugang von außen erhalten, der mit einer Rampe barrierefrei zugänglich sein wird. Der Raum unter der Bühne dient als Tisch- und Stuhllager, wo das Mobiliar auf Wagen herausgezogen werden kann. Die jetzigen Sanitärräume seien das Sorgenkind, so Huber. Die Räume sind nicht belüftet und die Installation habe mit Legionellen zu kämpfen, was eine komplette Neuinstallation rechtfertige. Deshalb sollen die neuen sanitären Einrichtungen eine automatische Spülung erhalten.

Für die neue Pellet-Heizung soll ein neuer Raum zur Kanalseite hin geschaffen werden, wo zusätzlich ein 15 Quadratmeter großer Raum entstehe. Dort können während der Veranstaltungen die Turngeräte untergebracht werden, so Huber. Nach dem Wegfall der mobilen Festbühne und durch den Neubau der festen Bühne entsteht ein zusätzlicher Lagerplatz. Huber vermisst aber noch einen kleinen abschließbaren Raum, wo Utensilien für den häufigen Gebraucht untergebracht werden könnten.

Einzigartige Anlage

Zu einem späteren Zeitpunkt muss sich der Ortschaftsrat mit der Gestaltung des Schankraumes befassen. "Die komplexe Anlage ist für Sulz und Fischingen einzigartig und ein hervorragendes Beispiel einer auch heute noch ansprechenden Architektur, mit bewusst teilweisen Schrägen der Wände", schwärmte Huber. Da fällt es auch gar nicht ins Gewicht, dass die Abschlusswand des neuen Funktionsgebäudes gegen den Neckar hin wegen geplatzter Grundstücksverhandlungen zur Durchfahrt zum Kindergarten ebenfalls schräg ausgeführt werden muss.

Was der Fischinger Ortschaftsrat dringend vermisst und was auch schon mehrfach bei der Stadtverwaltung moniert worden ist, ist die fehlende Überdachung zwischen Schulhof und Küche, wo die Kinder im Freien bei Wind und Wetter ihr Mittagessen abholen müssen. "Mir ist es dürftig zu sagen, es gibt nichts. Ich werde mich für eine Lösung einsetzen", so Huber. Im Notfall möchte der Fischinger Ortsvorsteher die Kreativität des Ortschaftsrates ins Spiel bringen, um eine Überdachungslösung zu erarbeiten.

Da während der Bauarbeiten die Halle nicht benutzt werden kann, gab Ortsvorsteher Jürgen Huber bekannt, dass der Sportverein Fischingen nach Verhandlungen mit Ortsvorsteherkollegen aus Renfrizhausen, Reiner Kimmich, die Duschen und die Umkleideräume in der Mühlbachhalle während der Bauzeit nutzen kann. Für den Schulsport sowie das Kinder- und Frauenturnen sucht Huber eine Lösung mit der Pfarrgemeinde. Die Idee ist die Nutzung des großen Gemeindesaals.