Ein langgehegter Engstlatter Wunsch rückt in greifbare Nähe: Die Verbindung zu den Wohngebieten „Hürsten“ und „Hertenwasen“ kommt. Über die Bahngleise soll eine Brücke gebaut werden – veranschlagt dafür sind 2,2 Millionen Euro. Wie ist der Zeitplan?
Rasend viel Verkehr gibt es zwar nicht in der Furtwiesenstraße – Stau kommt dennoch auf: Wer in die Neubaugebiete fahren will, wird oft von der geschlossenen Schranke ausgebremst. Und auch die Unterführung ist ein Nadelöhr, an dem vor allem Lastwagen scheitern.
Brenzlige Situationen
In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses erklärte Baudezernent Michael Wagner dem Gremium, dass nun ein Bebauungsplan aufgelegt werden soll. Der ist notwendig, weil auch die Bahn involviert wird, über deren Gleise das Bauwerk führen soll.
Es kann durchaus brenzlich werden
„Na endlich“, dürfte sich Engstlatts Ortsvorsteher Klaus Jetter gedacht haben. Schließlich klemmt es seit der Erschließung des Neubaugebiets, was den Verkehr angeht. Die Bahntrasse durchschneidet den Ort, früher war auf dem Gelände lediglich ein Sägewerk.
Die Zufahrt via Unterführung wird von vielen Anwohnern genutzt – und dabei kann es brenzlich werden. Denn die Straße ist eher schmal, wie ein Weg, und darüber hinaus wegen der Kurve schlecht einzusehen.
Große Traktoren müssen die Brücke umfahren
Wer den Weg über den Bahnübergang wählt ist auch nicht unbedingt gefahrloser unterwegs. Auch dort ist nicht immer freie Sicht gegeben, Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer kommen sich gerne mal in die Quere.
Die geplante Brücke soll nun die Furtwiesenstraße und die Sägewerkstraße miteinander verbinden. Das Bauwerk soll, geht es nach dem Wunsch der Verwaltung, 10,45 Meter breit werden. Davon sind sechs Meter für die Fahrbahn vorgesehen, die Gehwege rechts und links sollen anderthalb respektive zwei Meter breit angelegt werden.
Schlechte Nachrichten gibt es für jene Cleverle, die den Engstlatter Abschnitt des Hohenzollern-Radwegs als Abkürzung mit dem Auto nutzen: das wird wohl künftig nicht mehr möglich sein – große landwirtschaftliche Geräte werden gar nicht mehr unter der Brücke durchkommen.
Im Vorfeld Gespräche mit der Bahn
Die gute Nachricht kommt aber direkt: Der landwirtschaftliche Verkehr kann künftig auf das umliegende Straßennetz ausweichen. Eine entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung hat die Verwaltung bereits in petto.
Gespräche mit der Bahn wurden im Vorfeld schon geführt. Schließlich müsse es auch für Züge freie Fahrt geben und das Bauwerk deswegen eine gewisse Höhe haben, erklärte Wagner.
Von Anfang an war bei der Erschließung des Baugebiets Hürsten nördlich der Schienen eine Fläche als „Spielplatz“ ausgewiesen. Bleibt das so? Das wollte Ortsvorsteher Jetter wissen. Im Prinzip ja: Die Grünfläche bei der Brücke wird als sogenannter „Spielpunkt“ ausgewiesen. Dort sollen Kinder im Alter von bis zu drei Jahren spielen und toben können. Für die älteren Kinder stehe der Spielplatz in der Caspar-Nagel-Straße zur Verfügung.
Das ist der Zeitplan
Der „Jugendcontainer“ bleibt am Standort beim geplanten „Spielpunkt“. Und laut Planung ist auch nicht ausgeschlossen, dass aus dem Spieleparadies für Kleinkinder irgendwann auch ein „richtiger“ Spielplatz werden kann.
Wann geht’s los? Das ist noch unklar. Zunächst wird der Bebauungsplan dem Engstlatter Ortschaftsrat in dessen Sitzung am Donnerstag, 10. April, vorgelegt. Schlussendlich grünes Licht geben muss dann der Balinger Gemeinderat. Die nächste Sitzung ist für Dienstag, 29. April, angesetzt.