Was lange währt, wird endlicht gut, kann man sagen – auch hinsichtlich der Lärmbelastung der Wittershauser Bürger. Denn bald beginnen die Baumaßnahmen, um die Geräuschkulisse der Autobahn um bis zu sieben Dezibel zu reduzieren.
Nachdem die Fasnet mit ihren fulminanten Umzügen und farbenprächtigen Showtänzen zu Ende gegangen ist, wird es in Vöhringen-Wittershausen wieder ruhiger.
Allerdings nicht nur in Sachen Narrentrubel – oder der mit vielen Ehrenamtlichen gestemmten Bundestagswahl –, sondern auch wortwörtlich.
500 Meter langer Wall
Denn am Dienstag, 18. März, findet der Spatenstich zum Bauprojekt „Lärmschutzmaßnahme Vöhringen-Wittershausen“ statt. Damit beginnt der nächste Schritt der Maßnahmen, deren Planung schon viele Jahre in Anspruch genommen haben.
Um was geht es? Bauunternehmer Uwe Gfrörer wird einen Schutzwall errichten, der fünf Meter hoch über dem Kreisstraßen-Niveau und 500 Meter lang sein wird. Denn seit einigen Jahren gehören ihm die Grundstücke an der Autobahn auf der Wittershauser Seite nördlich des Kreisels.
„Stuttgart 21“ bei Wittershausen
Dass es sich dabei um ein großes Projekt handelt, verdeutlicht Gfrörer mit Zahlen: „Der Wall soll aus 200 000 Kubikmetern Erde bestehen, rund 40 000 Lastwagenladungen.“
Die Erde, vor allem vom Projekt „Stuttgart 21“, darf nicht überall abgelagert werden, weil sie relativ viel Sulfat enthält. In Vöhringen ist das aber möglich, weil dort der Boden ohnehin sulfathaltig ist.
Gemeinsame Fertigstellung
Das Unternehmen spart teure Deponiekosten, weil die Gemeinde fürs Endlagern einen Bebauungsplan beantragt. Die Firma muss dafür aber etwas tun: Und zwar südlich des Kreisels zwischen Autobahn und Kreisstraße auf eigene Kosten auf 500 Metern Länge eine rund fünf Meter hohe Lärmschutzwand errichten. So bekommt die Gemeinde den Lärmschutz gratis.
Die Lärmschutzwand will Gfrörer parallel zum Wall bauen. Ihre Fertigstellung würde auf den gleichen Termin fallen wie der Wall. Am Ende soll die Wand den Lärm um rund sieben Dezibel reduzieren, der Wall immerhin um drei Dezibel.
Ein Blick in den Berichtsentwurf zur Überprüfung des Lärmaktionsplans verdeutlicht, um welche Zeiträume es sich bei dem Projekt handelt. Dort steht: „Der Bau eines Lärmschutzwalls an der A 81 bei Vöhringen wird weiterverfolgt. Für den hierfür erforderlichen Bebauungsplan wurde am 23.7.2018 ein Aufstellungsbeschluss gefasst. Da für den Ortsteil Wittershausen eine stärkere Lärmbelastung der Einwohner vorliegt, wurde die Maßnahme in Wittershausen priorisiert.“