Die angehenden Landschaftsgärtner hängen in den Seilen und haben sichtlich Spaß bei der Baumpflege auf dem Hubenloch. Foto: Warkentin

Lachen aus der Baumkrone. Die Berufsschüler der Albert-Schweitzer-Schule Villingen hängen mit Klettergurten im Baum auf dem Hubenloch und haben sichtlich Spaß. Ihr Unterricht verlief in dieser Woche etwas anders.

VS-Villingen - Die Albert-Schweitzer-Schule Villingen führt in Kooperation mit dem Stadtgrün VS ein Baumpflegeseminar für angehende Landschaftsgärtner durch. Zu den zwei Tagen Schulung und Lernen von den Profis der Baumpflege, gehört ebenfalls das Klettern und Arbeiten mitten im Grün.

Jedes Jahr nehmen Martin Wetzler, professionell in der Baumpflege mit seinem Unternehmen "Vitabor", und sein Kollege Felix Jäger, die Auszubildenden im dritten Lehrjahr abwechselnd in Villingen, dann in Schwenningen, zur Arbeit mit in die Grünflächen.

In diesem Jahr campieren sie auf dem Hubenloch. Die Abteilung Stadtgrün VS des Grünflächen- und Tiefbauamts der Stadt Villingen-Schwenningen stellt das passende Gelände und die Bäume zur Verfügung und finanziert das Seminar. "Wir wollen den Berufszweig, der später unsere Grünanlage pflegt, unterstützen", bestätigt Wolfgang Storz aus dem zuständigen Amt.

Neues Verständnis für Natur

Das zweitägige Seminar besteht aus Theorie und Praxis die nahtlos ineinander übergehen. Bernd Musselmann, Gutachter in Sachen Baumpflege, klärt im theoretischen Teil die Schüler über die Anatomie eines Baumes auf. Im praktischen Teil, welcher von Martin Wetzler begleitet wird, geht es hoch hinauf. "Wir legen den Fokus auf das, was wirklich einen Wert hat", erklärt der Baumspezialist in Anbetracht der begrenzten Seminarzeit. Es geht darum ein Verständnis für die Natur zu bekommen, geben wir Menschen doch den grünen Freunden immer weniger Platz in unserer Stadt. "Eigentlich braucht der Baum den Schnitt nicht, wir schneiden den Baum, weil wir Menschen das wollen", erklärt er in Anbetracht des menschlichen Interesses für Verkehrssicherheit, Ästhetik und reiche Obsternte. Die Gärtner der Zukunft sollen lernen achtsam zu sein und "nur das Nötigste zu machen."

Seminar bei den Schülern beliebt

Die etwas andere Lernstrategie kommt bei den Schülern der Albert-Schweitzer-Schule gut an. "Es macht extrem viel Spaß", erklärt Max Iron der trotz seiner Höhenangst die Zeit in den Seilen genießt. "Man kriegt ein ganz anderes Bild vermittelt als in der Schule", bestätigt auch Manuel Haas. Und Valentin Klüpper sieht die Baumpflege jetzt mit neuen Augen und kann das Leben des großen Grüns besser nachempfinden: "Man fühlt den Baum."