Von Walter Gropius und Adolf Meyer entworfen: Fagus-Werke in Alfeld Foto: dpa

Das Berliner Bauhaus-Archiv zeigt eine Schau zu den Fagus-Werken, entworfen von Gropius.

Berlin - Das Fabrikgebäude war seiner Zeit voraus. Das Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld zählt heute zu den Klassikern unter den Industriebauten. Mit der Schuhleisten-Fabrik südlich von Hannover startete der Architekt und spätere Bauhaus-Gründer Walter Gropius im Jahr 1911 seine Karriere. Eine Ausstellung im Berliner Bauhaus-Archiv würdigt hundert Jahre nach dem Bau und wenige Tage vor seiner möglichen Aufnahme in das Unesco-Welterbe dieses Denkmal der Moderne. Unter den vier deutschen Bewerbungen gilt der Antrag für die Fagus-Werke als eindeutiger Favorit.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen von heute an (bis 29. August) Werke des Fotografen Albert Renger-Patzsch (1897-1966), der zwischen 1928 und 1952 das lichtdurchflutete Gebäude immer wieder fotografierte. Die Aufnahmen zeigen nicht nur die Architektur, sondern auch die Produkte und den Herstellungsprozess der Leisten, die für die Massenproduktion von Schuhen hergestellt wurden. Das von Carl Benscheidt aufgebaute Fagus-Werk war ein Reformunternehmen innerhalb der Schuhindustrie und setzte sich für die Herstellung von fußgerechten Schuhen ein. Das Unesco-Welterbekomitee entscheidet in dieser Woche in Paris über die Aufnahme neuer Sehenswürdigkeiten, darunter auch das Fagus-Werk. Das Unternehmen ist noch im Familienbesitz und hat seine Produktpalette auf Brandschutz- und Messtechnik erweitert.

Welterbe-Hoffnungen gibt es auch in Stuttgart. Wie schon 2009 stehen auch in diesem Jahr wieder zwei Häuser von Le Corbusier in der 1927 erstellten Weißenhofsiedlung auf der Vorschlagsliste.

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