Ein Gebäude mit Erinnerungen an alte Zeiten als Reiterstüble Foto: Schwind

Mit einem nicht alltäglichen Baugesuch hatte es der Fischinger Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung zu tun.

Sulz-Fischingen - Das Unternehmen E. Gfrörer & Sohn Schotterwerk GmbH mit Sitz in Empfingen möchte auf ihrem erworbenen Hofgut Wehrstein, das auf Fischinger Gemarkung liegt, ein denkmalgeschütztes Bauwerk vor dem schon fortgeschrittenen gänzlichen Verfall retten. Das Unternehmen beabsichtigt, das früher als Reiterstüble genutzte Gebäude mit einem Anbau zu einem Aufenthalts- und Schulungsraum für 30 Personen mit einer Nutzfläche von 121 Quadratmetern umzubauen. Zusätzlich sollen 13 Auto- und fünf Fahrradstellplätze entstehen.

Das Regenwasser des Gebäudes und der Freifläche sollen jeweils über Versickerungsmulden entsorgt werden. Bauseits soll noch eine Minikläranlage gebaut werden. Das Hofgut Wehrstein befindet sich im Außenbereich der Ortschaft Fischingen. Eine Nachbarbeteiligung wurde ergebnislos durchgeführt.

Domäne des Fürsten von Hohenzollern

Der Umbau des Gebäudes ist bereits im Vorfeld mit dem Denkmalamt abgesprochen und genehmigt worden, informierte der Fischinger Ortsvorsteher Jürgen Huber. Das Unternehmen erhalte damit die Historie des Reit- und Fahrvereins Wehrstein, der vor dem Neubau bei den Empfinger Aussiedlerhöfen lange Zeit hier seinen Vereinssitz hatte. In der Erinnerung ist zumindest bei der älteren Generationen noch das jährliche Pfingstturnier, das Massen an Besuchern aus Fischingen und Empfingen anlockte.

Das gesamte Hofgut gehörte schon Anfang des 14. Jahrhunderts zur Burg Wehrstein und diente bis 1964 als Domäne des Fürsten von Hohenzollern, bis es dann in Privatbesitz überging und vom Schotterwerk Gfrörer 2022 erworben wurde. Der Ortschaftsrat Fischingen befürwortet den Erhalt der ehemaligen Bausubstanz und die Wiedernutzung des Gebäudes und stimmte in Einigkeit dem Bauvorhaben zu.