Die Erschließungsarbeiten im Baugebiet "Große Äcker II" schreiten voran. Mit 125 Euro pro Quadratmeter steht jetzt auch der Grundstückspreis fest. Foto: Weisser

Um die Höhe eines angemessenen Bauplatzpreises kann schon mal gefeilscht werden. Wilflingens Ortsvorsteher Andreas Muschal zog in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Vergleich mit einem "türkischen Basar" und schmunzelte vor sich hin.

Wellendingen - Doch so intensiv waren die "Verhandlungen" am Ratstisch nun nicht. Nach zehn Minuten stand der Bauplatzpreis für das Wilflinger Baugebiet "Große Äcker II" fest. Interessenten, die sich dort ansiedeln wollen, müssen für das Grundstück 125 Euro pro Quadratmeter bezahlen. So lautete auch der ursprüngliche Verwaltungsvorschlag.

Der Wilflinger Ortschaftsrat hatte sich zuvor mehrheitlich auf 120 Euro verständigt. Drei Ratsmitglieder plädierten sogar für einen Preis von 115 Euro. Die Kämmerei hatte Gesamtkosten in Höhe von 114,29 Euro pro Quadratmeter ermittelt.

Dieser Preis sollte als absolute Untergrenze betrachtet werden, meinte die Verwaltung. Darin war neben der Eigenkapitalverzinsung auch ein 15-prozentiger Aufschlag für Verwaltungskosten berücksichtigt. Dieser sei sicherlich gut gerechnet, wurde von Wilflinger Seite angedeutet. Kämmerer Philippe Liebermann stützte sich bei der Kalkulation der Verwaltungskosten auf den Vergleich mit dem Baugebiet "Berggarten". Dort waren 15 Prozent angesetzt worden.

Bei der Erschließung des Baugebiets "Sternengarten" lag der Ansatz für Verwaltungskosten bei 20 Prozent. Die Verwaltung könnte mit 120 Euro mitgehen, erklärte Bürgermeister Thomas Albrecht eingangs der Beratung. Allerdings verzichte die Gemeinde – so sein nachfolgender Hinweis – damit auf 55 000 Euro.

"Wir haben nichts zu verschenken", warf Ratsmitglied Armin Klaiber sofort ein. Auch der Großteil des Kollegiums sah dies so. Elf Räte votierten für den Verwaltungsvorschlag.

Die Kosten hätten sich im Rahmen gehalten, fasste der Schultes zusammen. Beim Bauplatzverkauf einen Überschuss zu erzielen, sei rechtlich unbedenklich. Vielmehr werde eine Gewinnrealisierung sogar empfohlen, rechtfertigte sich Albrecht. für den Aufschlag von zehn Euro pro Quadratmeter.