Das Gelände im Rötenbacher Baugebiet "Erweiterung Eichwald" fällt leicht ab und ist recht herausfordernd. Foto: Archiv

Trotz des Wechsels in ein beschleunigtes Verfahren, soll das neue Baugebiet "Erweiterung Eichwald" frühestens 2023 erschlossen werden. Die Verwaltung will zusammen mit dem Breitbandausbau planen.

Bad Teinach-Zavelstein - Im Ortsteil Rötenbach sollen elf neue Bauplätze entstehen. An das bereits bestehende Baugebiet "Eichwald" soll nun die "Erweiterung Eichwald" neuen Platz für Wohnhäuser bieten. Der Gemeinderat von Bad Teinach-Zavelstein beschloss in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b Baugesetzbuch mit einer Enthaltung. Zu dem Beschluss gehören ebenso der genaue Entwurf des Bebauungsplans wie auch den Auftrag an die Stadtverwaltung, Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange einzuholen und die öffentliche Auslegung anzustoßen. Geplant seien zehn neue Einzel- oder auch Doppelhäuser und ein Mehrfamilienhaus, dass insgesamt zehn Wohnungen biete. Außerdem entstehen eine Reihe an neuen Stellplätzen entlang der Straße. Erlaubt seien allerdings nicht nur reine Wohnhäuser, auch so genannte "nicht störende Handwerksbetriebe", führte Bürgermeister Markus Wendel aus, könnten sich in dem neuen Baugebiet ansiedeln. Dazu gehören unter anderem etwa eine Änderungsschneiderei oder Büros von Versichertenvertretern. "Ein Betrieb, der nunmal das Wohnen nicht stört", ergänzt Wendel. Aber der Gemeinderat müsse sich allerdings, ist sich der Schultes sicher, "nichts vormachen, es wird sich da nichts größeres ansiedeln wollen."

Um den Bebauungsplan kurz zusammen zu fassen: Grundsätzlich sind für die Wohnhäuser rechts und links der Straße zwei Geschosse mit verschiedenen Dachformen genehmigt. Die Wandhöhe darf nicht höher als 6,30 Meter sein, mit Dach darf die Gesamthöhe neun Meter nicht überschreiten. Zudem sind mindestens zwei Stellplätze pro Wohnhaus oder beim Mehrfamilienhaus pro Wohnung angedacht. In der anschließenden Diskussion warf Gemeinderätin Andrea Mast (UBL) noch ein, dass sich Doppelhäuser nicht nur in Dachform, -neigung und Wandhöhe gleichen sollen, sondern auch dieselbe(n) Dachfarbe und -gauben haben muss. Die separate Entscheidung über diesen Vorschlag wurde mit sechs Gegenstimmen, fünf dafür und zwei Enthaltungen abgelehnt.

Fläche wird berichtigt

Mit der Änderungs des Verfahrens ist dem ursprünglichen Bebauungsplan noch etwas angefügt worden. Das Grundstück des Mehrfamilienhauses sowie die gegenüberliegende Grünfläche seien noch nicht im Flächennutzungsplan festgehalten, erläutert Wendel: "Die Fläche wird bei der nächsten Planung einfach berichtigt." Das neue Mehrfamilienhaus darf zum Hang hin eine maximale Wandhöhe mit 9,50 Metern haben, zur Talseite maximal 6,30 Meter, damit könnte man das oberste Stockwerk mit einer Art Dachterrasse versehen. Die Gesamthöhe darf allerdings die festgesetzten 12,50 Meter nicht überschreiten. "Wenn wir mit mindestens zwei Stellplätzen pro Wohnung rechnen, ist stark davon auszugehen, dass im Mehrfamilienhaus eine Tiefgarage quasi nötig ist", erläuterte Wendel.

Außerdem habe die Verwaltung bei der Vorbereitung des Bebauungsplans auch um mehrere Ecken gedacht. Wie der Schultes verriet, habe man auch an den bestehenden Zeitplan des Breitbandausbaus sowie an das momentan laufende Starkregenrisikomanagements gedacht. So soll oberhalb des Baugebiets eine "kleinere Verwallung" entstehen, um möglichem Starkregen entgegenzuwirken. Der Wall solle dann rechts und links das aufgefangene Wasser in die Kanäle und letztendlich in den Rötenbach leiten. Außerdem habe man die Straße nicht trapezförmig geplant, sondern zum Hang geneigt, wie der Querschnitt im Bebauungsplan zeigt. So soll die Straße zusätzlich einen Wasserstaukörper darstellen und das Wasser hangseitig in die Kanäle leiten.

Boden nur einmal aufreißen

Hinsichtlich des Breitbandausbaus und der "Graue Flecken"-Förderung sei der Plan, "den Boden nur ein Mal aufzureißen", erklärte Wendel. Also werde man das Gebiet erst erschließen, wenn die Planung des Breitbandausbaus stehe und dieses starte. Zusätzlich könne man dann auch die noch oberirdischen Stromkabeln in den Boden verlegen. Allerdings sieht der Zeitplan des Breitbandausbaus frühestens 2023 vor, "den Boden auszureißen". Dann würde man im guten Zeitplan liegen, meinte Wendel. Es könne aber auch erst 2024 soweit sein. Doch bereits jetzt, verriet Wendel, "könnte jeder Bauplatz vier oder sogar fünf Mal verkauft werden."