Die Weichen, dass sich Bauwillige ihren Traum vom Einfamilienhaus erfüllen können, soll der Gemeinderat nach dem Willen des Fischbacher Ortschaftsrates noch in diesem Jahr stellen. Wann dann tatsächlich gebaut werden kann, hängt vom Verlauf des Verfahrens ab. Das Bild zeigt einen Blick auf das Neubaugebiet am vorderen Herrenberg in Niedereschach. Foto: Bantle

Der Bauboom ist Daten des Statistischen Landesamt zufolge zwar rückläufig. Dennoch beschäftigt sich die Gemeindeverwaltung im Auftrag des Ortschaftsrates intensiv mit der Erschließung weiterer Bauflächen im Gebiet Steigäcker in Fischbach.

Niedereschach-Fischbach - Bedarf, so die immer wiederkehrende Aussage von Ortsvorsteher Peter Engesser, sei vorhanden. Bürgermeister Martin Ragg verwies in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates auf den Sachstand der Erschließung des Baugebietes Steigäcker II und des Gebietes Steigäcker III, das man nach Paragraf 13b des Baugesetzbuches, der bis Ende des Jahres wegfällt, noch mit erschließen möchte. Wichtig wäre es gerade mit Blick auf die Baugesetzbuch-Änderung, dass noch in diesem Jahr der Aufstellungsbeschluss gefasst wird. Sollte dies nicht gelingen, könne man das Gebiet nicht mehr so leicht erschließen.

Ragg: Chance nicht vertun

Für die Gemeinde sieht Ragg trotz der derzeit etwas stagnierenden Situation auf dem Bausektor durchaus Entwicklungschancen, wenn man das komplette Gebiet Steigäcker II und III überplant. Die Nachfrage werde wieder anziehen. Man sollte deshalb jetzt die Chance nicht vertun und entsprechend planen, zumal das Land Baden-Württemberg klipp und klar erkläre, dass es keine weiteren Baugebiete auf der grünen Wiese zulassen wolle. Insofern habe man ohnehin nur noch begrenzte Kapazitäten.

Fachbüro soll helfen

Um den Aufstellungsbeschluss noch in diesem Jahr fassen zu können, erwäge die Verwaltung, mit einem Fachbüro einen Erschließungsträger einzuschalten. Dieser entscheide jedoch nichts, sondern arbeite der Gemeinde lediglich zu. Die Gemeinde bleibe in jedem Fall Herr des Verfahrens. Das Fachbüro unterstütze lediglich die Gemeindeverwaltung.

Verwaltung ausgelastet

Die sei angesichts vieler anderer Themen mit denen sie sich aktuell beschäftigen müsse, mehr als ausgelastet. Speziell im Bereich der Kinderbetreuung und der Kleinkindbetreuung "brenne" es derzeit, und man komme mit Blick auf die Aufstellung von Bebauungsplänen in der Gesamtgemeinde einfach nicht dazu, alles abzuwickeln.

Mit der geplanten Erschließung von Steigäcker II und III könne die Gemeinde auf Jahre hinaus den Bedarf für Bauwillige in Fischbach decken. Was den Paragraf 13b anbelangt, sei noch zu beachten, dass nach dem Aufstellungsbeschluss der Satzungsbeschluss innerhalb der nächsten zwei Jahre gefasst werden müsse.

Zahlreiche Baulücken

Diskutiert wurde auch über die zahlreichen Baulücken innerhalb des Ortsteils Fischbach. Teilweise seien dort erschlossene Bauplätze bereits seit 30, 40 und gar 50 Jahren nicht bebaut. Ortsbaumeister Hartmut Stern verwies darauf, dass früher die Grundstückseigentümer durch den Verkauf ihrer Flächen es erst ermöglicht hätten, dass überhaupt ein Baugebiet erschlossen werden konnte. Dass sie für ihre Kinder oder Enkelkinder noch einige Plätze ohne Bauzwang zurückgehalten haben, sei verständlich. Man sollte die Diskussion deshalb vor dem Hintergrund führen, dass ohne die Zustimmung der Grundstückseigentümer überhaupt nichts gebaut worden wäre. Die Baulücken-Grundstücke seien durchweg in Privatbesitz, und die Gemeinde habe deshalb keinen Zugriff.

Ärgerlich sei, so Ortsvorsteher Peter Engesser, dass der Gemeinde diese im Grunde gar nicht zur Verfügung stehenden Baugrundstücke von den Behörden jedoch so angerechnet werden, als seien sie verfügbar.