So ist das Baugebiet Herrschaftswald aufgeteilt. Foto: Markstein/Gemeinde/Geitlinger

Der Ortschaftsrat Schmieheim hat die Vergabekriterien und die Preise für das neue Baugebiet Herrschaftswald festgelegt. Spielt der Kippenheimer Gemeinderat mit, soll der Baugrund dort günstiger werden als im Mühlenpfad IV.

Das Baugebiet Herrschaftswald macht Fortschritte. Diese gute Nachricht verkündete Ortsvorsteher Michael Hartmann bei der Ortschaftsratssitzung im Schmieheimer Schloss. Aktuell verlegt die ausführende Firma Trenkle die Regen- und Entwässerungsleitungen.

 

Im hinteren Bereich werden aktuell die Gräben für die Verlegung der Wasserleitung gezogen, Stromleitungen und Glasfaserleitungen sollen folgen. Auch das Rückhaltebecken im Straßenbereich werde gesetzt. „Wenn alles gut geht, werden wir bis Ende Januar fertig sein“, erklärte Hartmann.

Zeit also, die Vergabekriterien für die Bauplätze dort festzulegen. Auf den Markt kommen sollen zunächst nur fünf Bauplätze, welche genau steht noch nicht fest. Hintergrund ist, dass die Bauplätze den Baubedarf Schmieheims langfristig abdecken sollen. Deshalb sollen die Bauplätze auch vorrangig an Einheimische vergeben werden. Sollte die Nachfrage unter diesen riesig sein, könnten auch bald noch weitere Bauplätze auf den Markt kommen. Wenn nicht, würden diese erst einmal zurückgehalten.

Zielgruppe sind junge Familien aus dem Ort

Die Vergabe erfolgt mittels eines Punktekatalogs. In diesem werden die Ortsbezugskriterien so stark gewichtet wie alle übrigen Kriterien.

Dazu gab es wenig Beratungsbedarf. Der Katalog wurde einstimmig verabschiedet. „Wir sind im Rahmen dessen, was gesetzlich möglich ist. Es ist nun wichtig, dass die jungen Familien aus dem Ort zum Zuge kommen“, so Günter Ackermann. Strittig war der Quadratmeterpreis. Vorgeschlagen wurde, sich an dem Baugebiet Mühlenpfad IV mit 250 Euro pro Quadratmeter zu orientieren. Günter Ackermann und Klaus Braun war das aber zu viel. „Schon der Mühlenpfad war viel zu viel und damals war die Situation eine andere. Bei der aktuellen Lage mit einem hohen Bauzins sollten wir ein kleines Zeichen setzen. Wir wollen das Baugebiet nicht für irgendwelche Leute haben, sondern für unsere“, so Ackermann.

Braun argumentierte zudem, dass die Leute noch einen Anschlussschacht für die Zisterne setzen müssten, was im Mühlenpfad nicht nötig gewesen wäre. Roland Meier führte an, dass Kippenheim besser infrastrukturell angebunden sie, auch wenn Hartmann das speziell im Vergleich zum Mühlenpfad nicht so sah. Somit stimmten alle Räte – außer Hartmann – für einen Quadratmeterpreis von 230 Euro. Zum Zuge kommt dieser aber nur, wenn auch der Gemeinderat zustimmt. Die Bauwilligen im Ort hoffen jedenfalls auf den niedrigeren Preis, erklärte ein Bürger in der Fragestunde.

Zum Punktekatalog

Der Punktekatalog für die Vergabe der Bauplätze ist an einen Vorschlag des Gemeindetags angelehnt, den der Europäische Gerichtshof abgesegnet hat. Er berücksichtigt unter anderem Familienstand, Anzahl und Alter der Kinder, Behinderung, den Besitz von anderem Baugrund, ehrenamtliches Engagement, den Ort des aktuellen Hauptwohnsitzes und den Arbeitsort. Bei Punktegleichheit entscheidet das Los.