Auch die "neue" Forbachstraße macht Fortschritte. Foto: Braun

Zahlreiche Baustellen in Baiersbronn prägen zurzeit das Ortsbild – und schreiten immer weiter voran. Zur gemeinsamen Gartenschau mit Freudenstadt im Jahr 2025 sollen die Straßen saniert und der Hochwasserschutz fortgeschritten sein.

Baiersbronn - Seit Mitte August läuft die Hochwasserschutzmaßnahme am Forbach, die ein Auftragsvolumen von rund 885 000 Euro hat. Die Baufirma Reif hat bisher viel getan. Deutlich sichtbar sind die großen Geländeanpassungen, die am Bach und auf den Schelklewiesen vorgenommen werden.

Bauamtsleiter Thomas Kuntosch zeigt sich zufrieden mit dem Fortschritt, denn die Arbeiten im Bachbett mussten bis zum 15. Oktober abgeschlossen sein. "Das haben wir geschafft, nun müssen wir noch einiges außerhalb des Flusses machen", sagt er.

"Am auffälligsten ist der Beipass auf Höhe der Neumühle, der etwas höher liegt und erst bei Hochwasser ›anspringt‹ und dann auch Wasser führt", erklärt er. Dadurch stünden die Bäume entlang des alten Bachufers wie auf einer Insel, denn das östliche Ufer wurde deutlich abgeflacht, um dem Bachbett mehr Raum zu geben.

260 Tonnen Granitsteine

"Die Arbeiten waren nicht immer einfach, es musste der Hauptsammler vom östlichen Bachufer umverlegt und während der Bauzeit die Wasserkraftanlage der Gemeindewerke abgestellt werden, um im Bachbett einen niedrigen Wasserstand zu haben", erklärt Kuntosch. Das überwiegend gute Wetter der vergangenen Wochen habe dabei geholfen, alles im Zeitrahmen zu halten.

Nicht mehr vorhanden ist der alte Murgtalradweg entlang der Schelklewiesen, ein neuer Fuß- und Radweg soll Mitte November auf der neuen Kanaltrasse entstehen. "Er ist dann weiter vom Fluss entfernt", erklärt Kuntosch. Welche Dimensionen das Projekt Hochwasserschutz hat, sieht man an den Zahlen. Rund 260 Tonnen Granitsteine wurden zur Bachbefestigung verbaut und unzählige Tonnen an Erde neu aufgeschüttet. "Im Dezember erwarten wir noch die Lieferung der Buntsandstein-Sitzbänke. Wenn es das Wetter zulässt, sollen diese noch eingebaut werden", sagt der Bauamtsleiter. Erfreulich sei auch, dass nach jetzigem Kenntnisstand der Kostenrahmen eingehalten wurde.

Da das Bachbett nun viel breiter ist, kann die abgebaute provisorische Fußgängerbrücke auf Höhe des Schuhhauses Rothfuß nicht mehr installiert werden. "Eine Behelfsbrücke für Fußgänger über das nun wesentlich breitere Bachbett ist aber in Planung, da hinter der Neumühle keine Brücke mehr gebaut wird", kündigte Kuntosch an. Im kommenden Jahr soll der Hochwasserschutz im Unterdorf fortgeführt werden. Dann sollen die Abschnitte von der Neumühle bis zur Lochbrücke sowie oberhalb der jetzigen Arbeiten beim Gemeindehaus und entlang der Sankenbachstraße folgen. "Dazu gehört dann auch die Betonsanierung im Bereich Trafostation gegenüber dem Gemeindehaus", so Kuntosch.

Mitte Mai hatte die Firma Reif mit der Sanierung der Forbachstraße begonnen. Nun ist die Tragschicht eingebaut, und am heutigen Samstag soll die Deckschicht folgen. Die Gehwege und die Baumquartiere sowie die Durchgänge zur Freudenstädter Straße werden später fertiggestellt. "Alles ist natürlich abhängig von der Witterung", sagt Kuntosch. "Der Verkehr aus dem Sankenbachtal wird am Einbautag der Deckschicht über die Kronenbrücke mit Gegenverkehr laufen". Diese Baumaßnahme hat ein Kostenvolumen von rund 900 000 Euro.

Weiter im Bildstöckleweg

Wenn am Montag die Straßenbauarbeiten abgeschlossen sind, gehen die Arbeiten im Bildstöckleweg weiter, der ab kommendem Montag bis zur Anbindung an den Rosenplatz komplett gesperrt wird. "Die Zufahrt zum Rosenplatz soll, solange es baulich möglich ist, offenbleiben", sagt der Amtsleiter. Eine Fertigstellung sei, wenn es der Winter zulässt, noch in diesem Jahr geplant.

Wie berichtet, tut sich auch an der dritten großen Baustelle im Ort etwas Wesentliches. Auf der L 401 Richtung Mitteltal geht es am Wochenende vom ersten zum zweiten Bauabschnitt über. Dies ermöglicht, dass ab Montag die Umleitung über den Neumühleweg und die Behelfsbrücke über die Murg entfällt.

"Wir möchten uns insbesondere bei den Anwohnern und Bürgern für ihr Verständnis während der Bauzeit bedanken", betont Thomas Kuntosch. "Sicher gab es für alle Einschränkungen während der Bauphasen, aber ein Ende ist in Sicht."