Für Zimmerleute eine geübte Praxis: der Richtspruch zum Wohle der Menschen und der "Bewohner" des neuen Hauses Foto: Mutz

Es geht zügig voran beim Bau des neuen Feuerwehrhauses der Gemeinde Ringsheim. Rund ein halbes Jahr nach dem symbolischen Spatenstich konnte nun Richtfest gefeiert werden. Die Fertigstellung des Baus soll im Oktober 2023 erfolgen.

Ringsheim - Gerade rechtzeitig für den kommenden Winter konnte das Ringsheimer Feuerwehrhaus am Montag rohbaufertig und winterfest übergeben werden. Ein weiterer Meilenstein in der nicht immer erfreulichen Geschichte um das neue Feuerwehrhaus (siehe Info). Die lange emotional diskutierte Auffahrrampe auf die Hauptstraßenbrücke ist inzwischen auch schon fertig. Den Einweihungstermin mit einem großen Festakt hat Bürgermeister Pascal Weber mit großem Optimismus bereits terminiert, nämlich am Wochenende vom 7. bis 9. Oktober 2023, an dem gleichzeitig das 150-jährige Bestehen der Wehr und das 30-jährige der Jugendfeuerwehr gefeiert werden soll.

Weber begrüßte zum Richtfest viele geladene Gäste, Planer, Handwerker, Gemeinderat, Anwohner und die Feuerwehrangehörigen. "Die Planungsideen werden Wirklichkeit, viele haben an der Verwirklichung mit ihrer jeweiligen Fachkompetenz ihren Anteil dazu beigetragen", freute sich Weber. So sei ein funktionelles Gebäude mit dem Charme einer Industriehalle entstanden. Sein Dank galt besonders dem Planer Thomas Mathis vom Büro Mathis und Jägle aus Kippenheim. Auch die Kosten habe man mit erwarteten knapp zwei Millionen im Griff, so Weber. Das Gebäude wird vom Land mit 230 000 Euro gefördert. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren für Aufgaben der Feuerwehr selbst rund 350 000 Euro investiert.

Gläser gehen planmäßig zu Bruch

Mathis dankte in seiner Ansprache in Reimform für das Vertrauen in seine Arbeit und lobte besonders die tadellose Arbeit der Handwerksbetriebe, die einen tollen Job gemacht hätten. Kommandant Christian Feist schloss sich schließlich im Namen der Feuerwehrkolleginnen und Kollegen den Dankesworten zum gelungenen Bauwerk an, das nun den Mindestansprüchen einer Feuerwehr entspricht.

Zwei Mitarbeiter der Zimmerei Jägle aus Meisenheim/Kürzell begaben sich auf das Gerüst, um den Richtspruch mit einem anschließenden "Hoch, hoch, hoch!" zu halten. Der Tradition folgend gingen die Gläser der beiden Zimmermänner zu Bruch, denn Scherben bringen bekanntlich Glück. Zum festen Brauchtum des Richtfestes gehörte auch die Übergabe von Brot und Salz.

Mit einer kleinen Führung konnten sich die Besucher schon einmal ein Bild von den Ausmaßen des klar strukturierten Gebäudes machen, in dem auch Umkleiden und Sanitärräume für Feuerwehrfrauen Platz fanden. Im Anschluss lud der Bürgermeister zu einem Imbiss in das Foyer der Kahlenberghalle ein.

Baugeschichte des Feuerwehrhauses

Die Geschichte um das Feuerwehrhaus nahm 2014 mit einer Klausurtagung des Gemeinderats ihren Anfang. Als sich schließlich bei Feuerwehr und Gemeinderat der Standort südlich der Kahlenberghalle herauskristallisierte, traf dies nicht überall auf Gegenliebe. Es gab 2021 einen Bürgerentscheid, bei dem sich mehr als 70 Prozent der Ringsheimer für den Standort aussprachen. Der Spatenstich erfolgte am 16. Mai 2022.