Lauter Leckereien landen beim Bauernhof-Brunch auf den Tellern wie hier beim Hummelhof in Schonach, wo Manuela Hummel gerade letzte Hand anlegt vor dem Frühstück. Foto: Kommert

Im umgebauten Kuhstall ließen sich die Gäste so manche Köstlichkeiten des Schonacher Hummelhofs schmecken: Beim "Brunch auf dem Bauernhof" kamen Erzeugnisse aus der eigenen Produktion und von Landwirten aus der Region auf den Tisch.

Schonach - "Landschaftspflege mit Messer und Gabel" – unter diesem Motto werben die Naturparks in Baden-Württemberg für eine besondere Geschichte, den "Brunch auf dem Bauernhof", der seit mehr als 15 Jahren immer am ersten Sonntag im August ansteht – mit der bekannten Unterbrechung durch die Pandemie.

Auch der Naturpark Südschwarzwald ist bereits seit Jahren dabei. In diesem Jahr waren es aber nur mehr acht Höfe, die sich öffneten für Besucher, welche die Reichhaltigkeit der heimischen Spezialitäten kennenlernen und damit in Produkten wie Schwarzwälder Käse und Schinken auf knusprigem Holzofenbrot, duftendem Speck, frischen Säften und vielem mehr schwelgen wollten. Bei vielen Höfen sorgten ein kleines Rahmenprogramm sowie ein Rundgang durch den Hof für Kurzweil zwischen "Breakfast", also Frühstück, und "Lunch", der Mittagsmahlzeit. Das ergibt zusammengezogen "Brunch" und bedeutet, dass das Frühstück mehr oder weniger direkt ins Mittagessen übergeht.

Einige Gäste zieht es auf die neu hergerichtete Terrasse

Der adrett umgebaute Kuhstall ist es auf dem Hummelhof in Schonach. Früher fand der Brunch "im Denn" statt, also der Tenne. Dort hatte die Familie Gäste bewirtet – mit entsprechend viel Vorbereitung und hohem Personalaufwand. Im einstigen Kuhstall, in dem noch viele Details auf den ursprünglichen Zweck hinweisen, ist Platz für 42 Personen, erklärten Manuela und Günter Hummel auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Hummelhof hoch oben im Holz auf rund 1000 Metern Höhe ist einer der wenigen teilnehmenden Höfe, der im Nebenerwerb betrieben wird. Angesichts des Wetters zog es auch einige Gäste auf die neu hergerichtete Terrasse.

Da fast alle Anbieter diverse hofeigene Spezialitäten auf der Speisekarte haben, sind Anfragen zumeist gezielt. Bei Hummels waren selbstredend alle Gäste ganz speziell auf die Landpute erpicht – die kam mittags auf den Tisch. Doch schon das Frühstück ließ keine Wünsche offen.

Frühstück als auch Mittagessen kommen gut an

Was auf dem Hof nicht selbst erzeugt werden kann, kam von befreundeten Landwirten aus der Umgebung oder war zumindest regional dazu erworben. Sowohl Frühstück als auch Mittagessen kamen offensichtlich gut an, denn nicht eine kritische Stimme war zu vernehmen. Kein Wunder – die Hummels sind mittlerweile routinierte Gastgeber, bei ihnen kann man auch unterm Jahr zum Brunch oder auch zum Landfrühstück einkehren.

Zwischen Frühstück und Mittagessen musste einiges gerichtet werden. Frühstück abräumen, Salate aufbauen, das braucht Zeit. Die nutzte der Hausherr, um den interessierten Gästen den Hof zu präsentieren mit dem schmucken Bauerngarten der Hausherrin. Warum sich die Familie auf Pute konzentriert und nicht auf Milchwirtschaft und Vorderwälder, verriet Hummel den Besuchern: "Wir essen selbst gerne Putenfleisch und konnten dem vom Handel angebotenen Putenfleisch nichts mehr abgewinnen, weil es einfach in Verruf geraten ist."

Für Kauf von Putenfleisch gibt es eine Warteliste

Er zeigte ihnen, dass diese einstigen Nischenprodukte inzwischen immer mehr Freunde besitzen. "Wir können unsere Puten nicht zum Discounterpreis hergeben, wir stecken deutlich mehr hinein als die Massen-Zuchtbetriebe", zeigte er Unterschiede auf. Bei ihm könne man zwar auch Putenfleisch kaufen, wegen der großen Nachfrage bestehe allerdings eine Warteliste.