Zur Osterzeit werden in Rottweil mehr Eier gekauft. Foto: Pflumm

Zu Ostern ist die Nachfrage an Eier deutlich größer, gibt es in Rottweil genug Eier, um sie für Osternester zu färben? Wir haben beim Biolandhof Peter in Bettlinsbad und beim Bioland-Bauernhof Jauch in Hausen nachgefragt.

Es sind nur noch ein paar Wochen bis Ostern, und gefärbte Eier gehören zu diesen Feiertage dazu wie das gebackene Osterlamm und die Schoko-Osterhasen. Dokumentierte Ausbrüche der Vogelgrippe und eine höhere Nachfrage an Eiern zu Ostern sorgen nun aber teilweise für Engpässe an Hühnereiern in Deutschland.

 

Ein Ausbruch der Geflügelpest wurde in Norddeutschland erfasst, wo einige Bestände gekeult werden mussten. Das heißt, dass die Tieren systematische getötet wurden, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Gibt es auch Fälle in Baden-Württemberg? Im Dezember wurden zwei Fälle der Vogelgrippe bei Karlsruhe dokumentiert sowie einer im Januar im Landkreis Schwäbisch Hall, erfahren wir durch das TierSeuchenInformationsSystem (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Instituts.

Angst vor einer Stallpflicht

Der Biolandhof Peter in Bettlinsbad hat derzeit 200 Legehennen in einem mobilen Stall. Dort haben die Hennen immer wieder die Chance, sich auf anderen Wiesen in der Umgebung die Füße zu vertreten.

Wegen der Vogelgrippe sind Annette und Martin Peter derzeit noch nicht in Sorge, wie sie sagen. Allerdings sei es immer schwierig, wenn die Hennen im Stall bleiben müssten, da sie den Auslauf gewohnt seien. „Wir hoffen daher, dass es bei uns in der Gegend nicht zu einer Stallpflicht kommen wird“, meint Annette Peter besorgt.

Da es in Bettlinsbad daher nicht zu einer Eierknappheit kommen wird, hofft Martin Peter, dass Kunden sich dennoch nicht zu Hamsterkäufen hinreißen lassen. Dementsprechend werde er auch ein Schild an ihrem Hofladen anbringen, dass Verbraucher dazu aufruft, nicht aus Sorge vor einer möglichen Knappheit eine Unmenge an Eiern zu kaufen.

Preis bleibt gleich

„Die Nachfrage nach Eiern an Ostern ist dreimal höher als sonst“, erzählt Martin Peter. Wir wollen wissen, ob bei einem so hohen Eierbedarf auch der Preis steigen wird? In den USA müssen Verbraucher wegen der Krise inzwischen 13 Dollar für ein Dutzend Eier zahlen.

Der bleibe auch über die Feiertage bei 50 Cent pro Stück, versichert uns Annette Peter. „Hin und wieder werden die Eier dann auch knapp, aber damit kein Kunde vergeblich zu uns rausfährt, kaufen wir gelegentlich von Bioland-Kollegen, die auch Mobilställe betreiben, Eier zu.“ Diese seien dann an den Schachteln und dem Stempel auf dem Ei zu erkennen, erläutert die Biobäuerin.

Auch Susanne Jauch vom Bioland-Bauernhof Jauch beziehungsweise der Angus Ranch in Hausen macht sich keine Sorge darum, dass die Eier zu Ostern ausgehen. Mit ebenfalls 200 Legehennen in zwei Hühnermobilen seien sie gut auf die Osterzeit vorbereitet.

Eierbedarf kompensieren

Besonders da sie sonst ihre Hühnereier an die Maximilian-Kolbe-Schule in Rottweil verkaufen und diese über die Osterferien keine Eier benötige, können sie den erhöhten Eierbedarf der Feiertage kompensieren, gibt Susanne Jauch an.

Außerdem biete der Bioland-Bauernhof nur relativ teure Bio-Eier an – 60 Cent pro Stück – da würden Verbraucher es sich zweimal überlegen, wie viele Eier sie kaufen, stellt die Hühnerhalterin fest.

Die örtlichen Bauern haben sich augenscheinlich darauf eingestellt, mögliche Engpässe zu kompensieren. Die Osternester scheinen somit auch in diesem Jahr ohne Probleme mit bunten Eiern gefüllt werden zu können.