Um Bausünden zu vermeiden, gibt es künftig einen Gestaltungsbeirat. Quelle: Unbekannt

Um Bausünden künftig schon im Keim zu ersticken, wurde in Villingen-Schwenningen nun eigens ein Gestaltungsbeirat gegründet.

Villingen-Schwenningen - . Vorrangig geht es um Bauwerke mit herausragender Bedeutung für das Stadtbild sowie baukulturelles Erbe, unterm Strich aber geht es vor allem darum: Ausreißer und Bausünden zu vermeiden und das Stadtbild als solches zu wahren.

Die Probephasedauertzwei Jahre

Die Stadträte von Villingen-Schwenningen haben deshalb jetzt beschlossen, dem Vorstoß der Verwaltung, einen Gestaltungsbeirat zu gründen, grünes Licht zu geben.

Zunächst wird dieser Gestaltungsbeirat für die Laufzeit von zwei Jahren eingerichtet – das lässt sich Villingen-Schwenningen auch ordentlich etwas kosten. So sind im Haushaltsplan 2022/2023 jeweils 20 000 Euro für das Vorhaben eingeplant, wenngleich Hoffnung herrscht, dass die Stadtverwaltung einen entsprechenden Förderantrag beim Land Baden-Württemberg, genauer: dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, erfolgreich platzieren könnte.

Wie so ein Beirat besetzt ist, dafür hat die Architektenkammer Baden-Württemberg eine klare Empfehlung: So sollen neben dem Oberbürgermeister Jürgen Roth und Bürgermeister Detlev Bührer auch ein Vertreter des Stadtplanungsamtes sowie drei externe Fachleute aus dem Bereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung darin sitzen – und jeweils ein Mitglied aus den Fraktionen.

Den Ausschlag für die Bildung des Beirats gibt das große Bauinteresse seitens privater Hand. Beinahe wie Pilze sprießen immer wieder vor allem hinsichtlich ihrer Größe herausragende Bauwerke aus dem Villingen-Schwenninger Boden. Und: "Viele dieser Bauvorhaben liegen an markanten Standorten im Stadtgefüge und werden den umgebenden Raum deutlich prägen", deshalb will die Stadtverwaltung über den Gestaltungsbeirat hinsichtlich der Gestaltung künftig ein gewichtiges Örtchen mitreden.

"Durch die Beratung kann eine städtebauliche und architektonische Fehlentwicklung vermieden werden, was dem Stadtbild nachhaltig zugutekommt", so die Verwaltung. Vor allem bei relevanten Projekten mit Diskussionsbedarf soll der Gestaltungsbeirat künftig eingeschaltet werden, aber auch dann, wenn es beispielsweise um die Beteiligung bei Architektenwettbewerben geht. Zunächst soll der Turnus in einem zwölfwöchigen Rhythmus tagen, der bei Bedarf aber angepasst werden kann.