Die Stadt Meßstetten verändert ihr Gesicht – und zwar bei der Erschließung des Baugebietes „Loh I“ und in der Hauptstraße. Dadurch entsteht wertvolles Bauland, und an der Ortsdurchfahrt verschwand – zumindest zu Teilen – ein maroder Schandfleck.
In Meßstetten sind Baugrundstücke rar. Das weiß auch die Stadtverwaltung und bemüht sich nach Kräften, Interessenten und Bauwilligen geeignete Grundstücke anzubieten. Ob über die Baulückeninitiative, bei der unbebaute private Flächen in den Markt kommen sollen oder die Erschließung neuer Baugebiete.
Zum Beispiel in Hartheim: In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates passierte das geplante Baugebiet „Grund/Hülbenwiesen“ den nächsten Verfahrensschritt; die Zeichen stehen gut, dass hier spätestens im Frühjahr 2026 die Bagger anrücken könnten.
Andernorts sind sie bereits zugange. Seit dem symbolischen ersten Spatenstich am 18. Oktober 2024 ist ein Bautrupp der Meßstetter Firma Berger im Baugebiet Loh I im Einsatz. Auch wenn die kalten Wintermonate den Baufortschritt geringfügig ausbremsten, konnte der Zeitplan eingehalten werden. Laut Bauleiter Michael Falkenburger ist das Team derzeit noch damit beschäftigt, eine Wasserleitung der Hohenberggruppe neu zu verlegen und anzuschließen. Danach geht es mit dem Installieren weiterer Versorgungsleitungen auf dem Gebiet weiter.
Die Tiefbauarbeiten im Loh I-Kerngebiet sollten – so die Zeitachse – gegen Ende April abgeschlossen sein. Dann rücken Bergers Kollegen aus Lautlingen an – die Straßenbauarbeiten erledigt die Firma Clemens Müller. Läuft weiterhin alles so problemlos wie bisher, dürfte das Baugebiet Loh I im Herbst erschlossen sein. Es ist insgesamt 1,43 Hektar groß, stellt einen städtebaulichen Gesamtzusammenhang zwischen den Siedlungskörpern längs der Blumersbergstraße im Westen und der Zeugengasse im Osten her und bietet Platz für 19 Wohnbauplätze.
Direkt daneben, weiter in Richtung Blumersberg, befindet sich das Baugebiet Loh II, das später folgen wird und dessen Bebauungsplanverfahren läuft. Hier sollen auf 2,86 Hektar weitere 36 Grundstücke geschaffen werden.
Zustand der Gebäude lässt nur den Abriss als Option
Eine Lücke klafft neuerdings in der Hauptstraße, wo das Gebäude mit der Nummer 32 der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist. Es gehörte, bis hin zum Gebäude 38, zum Areal der ehemaligen Möbelschreinerei Neher, welches seit 2018 in städtischem Eigentum ist. Die wahren Ausmaße des einstigen Handwerksbetriebs samt Wohngebäuden offenbarte sich den Kernstadt-Gemeinderäten beim Ortsbegang 2024 – und außerdem der äußerst marode Zustand der Gebäude, der lediglich den Weg des Abbruchs offen ließ. Auch der Rest der einstigen Möbelfabrik wird weichen müssen. Indes ruhen die Abrissarbeiten noch, weil sich die Stadt um Fördermittel bemüht.