Mitglieder des Gemeinderats befürchten eine Katastrophe, sollte die marode Bachmauer bei der Bergle-Brücke aufgrund eines Hochwassers einstürzen. Foto: Weis

Die Bergle-Brücke in Bad Rippoldsau muss zeitnah saniert werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden die Planungsarbeiten dafür an das Ingenieurbüro Rehe aus Tuttlingen vergeben. Die Kosten für die Planung belaufen sich auf rund 50 000 Euro brutto.

Wenn die Gemeinde bis Ende März eine Planung vorweisen kann, sind die Aussichten auf eine 50-prozentige Förderung über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) laut Bernhard Waidele, Bürgermeister der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, gut. Das sei bei einem Gespräch mit dem Regierungspräsidium zwischen den Jahren angeklungen.

Die Maßnahme soll im Zuge der Fahrbahnsanierung in der Hansjakob- und Ringstraße sowie dem Einbau der Nahwärmerohre erfolgen. Der Baubeginn ist noch in diesem Jahr anvisiert.

Einstimmiger Beschluss

Die Kosten für die Planungsarbeiten, die mit rund 50 000 Euro brutto veranschlagt sind, setzen sich zusammen aus rund 24 700 Euro netto für das Ingenieurbauwerk und aus rund 17 600 Euro netto für die Tragwerksplanung. Der Beschluss zur Vergabe der Planungsleistung erfolgte einstimmig.

Die Maßnahme insgesamt wird nach Einschätzung des Bürgermeisters ein Millionenprojekt, wie er auf Nachfrage von Gemeinderätin Beate Belz (CDU) erklärte. Sie favorisierte erneut die Priorisierung der Brückensanierung im Hinblick auf die Rangfolge der Projekte im Ausgleichsstockantrag. Dessen Beschluss sollte eigentlich lediglich eine Formalie darstellen.

Kindergarten geht vor

Weil der Antrag bis Ende Januar gestellt werden musste, hatte der Rat bereits in seiner Klausur Mitte Januar die Sanierung des Kindergartens St. Cyriak an die erste Stelle gerückt, gefolgt von der Sanierung der Bergle-Brücke. An dritter Stelle steht die Erneuerung der Polderbergstraße.

Belz bezweifelte, dass beide großen Projekte, also die Sanierung der Kita und der Brücke, Chancen hätten, Berücksichtigung zu finden. Weiterhin schloss sie sich den Befürchtungen von Fraktionskollegin Viola Künstle an, dass bei einem Hochwasser die marode Bachmauer bei der Brücke einstürzen könnte und in dem Fall eine Katastrophe drohe.

Entscheidung fällt im Mai oder Juni

Was die Haftungsfrage angeht, bezog Christian Pfundheller, zentrale Dienste und Finanzen, Stellung: „Wenn Gefahr im Verzug ist, können wir sofort reagieren. Das im Haushalt darzustellen ist sogar unsere Pflicht.“ Gemeinderat Ramon Kara (FWV) bat darum, nicht jedes Thema zu zerreden, als die Sanierung der Golden-Gate-Brücke erneut zur Sprache kam.

Die Entscheidung hinsichtlich des Ausgleichsstockantrags falle im Mai oder Juni, gab Waidele den Zeitfaktor zu bedenken. Ohne Förderung gäbe es keine Ausschreibung.

Änderung der Rangfolge möglich

Gemeinderat Kurt Schmider (CDU) merkte an, dass der Ausgleichsstock oft der Fachförderung folge und unter dem Aspekt sei man bei der Kita schon weiter.

Mehrheitlich folgte der Rat der bereits vorgeschlagenen Rangfolge der Projekte mit dem Zusatz einer eventuellen Änderung. Diese kann laut Bürgermeister noch bis Mai erfolgen.