In enorm schlechtem Zustand ist die Brücke über das Weidenbächle, die Talstraße und Am Sommerrain verbindet. Foto: Helen Moser

Eine führt über das Weidenbächle, die andere über die Brigach – und ihren schlechten Zustand haben die Brücken gemeinsam. Und noch eine Parallele gibt es: Beide Brücken werden in diesem Jahr saniert. Nun vergab der Technische Ausschuss die Arbeiten.

Zwei Brückensanierungen stehen in diesem Jahr in St. Georgen an. Und die sind auch bitter nötig. Denn die Brücke, welche im Bereich zwischen Talstraße und Am Sommerrain über das Weidenbächle führt, ist in desolatem Zustand. Und für die Brücke, die im Bereich Gsod die Brigach überquert, gilt bereits seit Jahren eine Beschränkung der Traglast. Von „Brücken, die in einem erbärmlichen Zustand sind“, sprach daher Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts, in der Sitzung des Technischen Ausschusses.

 

Schon 2009 waren die beiden Brücken bei einer Hauptprüfung negativ aufgefallen – insbesondere die Brücke in der Talstraße, wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht: Damals „wurde das Bauwerk mit einer Gesamtnote 4,0 bewertet – eine umgehende Instandsetzung wurde damals gefordert“. Nun, etwa 14 Jahre später, geht es an die Umsetzung dieser Forderung.

Nicht ganz so schlimm stand es bei der Prüfung 2009 um die Brücke im Bereich Gsod: Die erhielt eine Note von 2,8. Die Forderung: Die Brücke sei mittelfristig instand zu setzen. „Im Prüfbericht wurde eine Überbelastung als Ursache für Bauwerksschäden vermutet“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Denn die Brücke wird nicht nur als Zufahrt zur Wohnbebauung im Bereich Gsod benutzt, sondern auch von landwirtschaftlichen und Langholzfahrzeugen. Daher gilt mittlerweile eine Lastenbeschränkung. Nach der Sanierung kann diese wieder entfallen, schilderte Tröndle: Der Neubau sei auf eine Überfahrtslast von 40 Tonnen – die maximale im öffentlichen Straßenverkehr zugelassene Last – ausgelegt.

Günstiger als angenommen

Jeweils gut 176 000 Euro – und damit weniger als ursprünglich angenommen – kosten die Arbeiten für die beiden Brücken-Neubauten. Für diesen Preis vergab sie der Technische Ausschuss. Die Kostenberechnung für die Brücke in der Talstraße lag bei knapp 215 000 Euro; die Kosten für den Neubau der Brücke im Bereich Gsod hatte die Verwaltung vorab mit etwa 206 000 Euro angesetzt. Zudem rechnet die Bergstadt für beide Projekte mit Förderungen, die je nicht ganz ein Drittel der Kosten decken sollen. Das mindert die Belastung für die Stadtkasse.

Die Brücke im Bereich Gsod führt nahe der Bundesstraße 33 über die Brigach. Im Sommer wird sie saniert. Foto: Helen Moser

Die Umsetzung soll jeweils Mitte Juni beginnen und bis Ende September abgeschlossen sein, um die Fischschonzeit zu achten. Diese verbietet die Ausführung der Arbeiten von Oktober bis Mai. Der Baustart ist der Sitzungsvorlage zufolge bei beiden Projekten für Kalenderwoche 24, die am 9. Juni beginnt, vorgesehen.

Ein Problem bleibt bestehen

Noch vor dem Spätherbst sollen in St. Georgen so zwei nagelneue Brücken stehen. Wobei in Bezug auf die Brücke über das Weidenbächle für Guido Santalucia (SPD) noch eine Sache zu klären war: das Problem der Personen, welche die Brücke zwischen Talstraße und Am Sommerrain – eine Brücke ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer – mit ihren Autos befahren. Eigentlich ist das nur Räum- und Einsatzfahrzeugen gestattet.

Wie Bürgermeister Michael Rieger berichtete, hatte die Stadtverwaltung bereits vor einiger Zeit versucht, die baufällige Brücke zu sperren – jedoch ohne durchschlagenden Erfolg. „Privatleute machen unsere öffentliche Infrastruktur kaputt“, beklagte Santalucia – und forderte eine Lösung, um das Problem einzudämmen. Stadtbaumeister Tröndle schlug einen Poller vor. Im Winter müsse der entfernt werden, damit der Winterdienst durchkomme. Zumindest für den Sommer könnte er aber eine Lösung darstellen.