Die Baustelle in Göllsdorf stößt auf Verärgerung. Bürger berichten von Missständen und Verzögerungen. Die Verwaltung nimmt Stellung und gibt Auskunft zum Baufortschritt.
Die Geduld der Anwohnerschaft in der Leo-Sandel-Straße wird auf eine „harte Probe“ gestellt, sagte Uwe Meier im Ortschaftsrat. Viele Anwohner würden befürchten, dass die Baustelle in diesem Jahr nicht abgeschlossen werden kann.
Meier berichtete von Verzögerungen, Missständen und mangelnder Kommunikation. Direkte Anlieger müssten oft über eine verschmutzte und nur schwer passierbare Fläche steigen.
Sperrung des Gehwegs zum Schulbeginn wird kritisiert
Besonders kritisiert wurde die Sperrung des Gehwegs „pünktlich zum Schulbeginn“. Kinder müssten jetzt weite Umwege in Kauf nehmen.
Für zusätzliche Verunsicherung hätten „wiederholte Pannen“ gesorgt. Etwa „falsche Randsteine, die ein- und wieder ausgebaut werden mussten“ sowie ein Unfall, bei dem ein Radlader umgekippt sei. Der alarmierte Rettungswagen habe anschließend Schwierigkeiten gehabt, die Baustelle zu erreichen – was die Sorge um die Sicherheit bei Notfällen verstärke.
Bezüglich der Beleuchtung, sei „immer noch nichts passiert. Es fehlt einfach die Kommunikation“.
Verwaltung nimmt Kritik ernst
Die Verwaltung betont in ihrer Stellungnahme, die Kritik und Unzufriedenheit sehr ernst zu nehmen. Gleichzeitig verwies sie auf die komplexen Arbeiten, die nicht nur die Straße selbst, sondern auch die Leitungsführung mehrerer Versorgungsträger betreffen.
„Mit der Bauzeit liegen wir voll im Soll“, betonte Pressesprecher Tobias Hermann. Verzögert habe sich lediglich der Baustart. Um die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten, seien Unterbau- und Schotterarbeiten sowie teilweise Asphaltierungen vorgezogen worden. Durch die anhaltenden Regenfälle seien diese Schichten jedoch stark belastet und verschmutzt worden.
Fertigstellung voraussichtlich in Kalenderwoche 48
Die Asphaltarbeiten sollen – je nach Witterung – Mitte Oktober erfolgen. Aufgrund umfangreicher Kabelarbeiten der ENRW sei die Vollsperrung des Gehwegs unvermeidbar gewesen. Eine Umleitung sei entsprechend ausgeschildert, „was natürlich zu verlängerten Anfahrten geführt hat“. Die Fertigstellung der Leo-Sandel-Straße sei für die Kalenderwoche 44 vorgesehen, die Gesamtmaßnahme soll in Kalenderwoche 48 abgeschlossen sein.
Rettungsdienste würden jederzeit ihr Ziel erreichen
Zum Unfall erklärte die Verwaltung, der verletzte Mitarbeiter sei vorsorglich untersucht worden. Rettungsdienste könnten ihr Ziel jederzeit erreichen, da Rettungswege in der Bauplanung berücksichtigt seien.
Auch zu den Randsteinen nahm die Verwaltung Stellung. Tatsächlich wären sieben niedrige Randsteine kurzfristig gegen höhere ausgetauscht worden. An dieser Stelle sei ein Pflanzquartier vorgesehen. Die erhöhten Randsteine sollten das Überfahren verhindern.
Anwohner wären per Wurfeinschreiben informiert worden
Weiter informierte Hermann, dass die Beleuchtung überprüft und keine Ausfälle festgestellt werden konnten. Zur Kommunikation zwischen den Leitungsführungen und den Bürgern sagte Hermann: „Im Vorfeld wurde per Wurfschreiben die Anwohnerschaft über die Baumaßnahme informiert, auch auf die entsprechenden Ansprechpartner wurde hingewiesen. Zwar war eine andere Umleitung beschrieben als schlussendlich ausgeschildert, was aber keinen großen Unterschied ausmacht und ebenfalls gut funktioniert. Weitere Ausweichmöglichkeiten für Ortskundige stehen ebenfalls zur Verfügung. Mit dem Kindergarten waren wir im Vorfeld im Austausch, eine explizit geänderte Umleitung für den Kindergarten war nicht gewünscht“.