Mitten in der Nacht fällt in Albstadt-Pfeffingen der Strom aus. Provisorische Leitungen werden verlegt, eine zweite Störung tritt auf. So geht es weiter.
Zu Beginn klingt es nach einer Kleinigkeit. In der Nacht zu Dienstag sind im Albstädter Stadtteil Pfeffingen plötzlich acht Häuser ohne Strom, allesamt auf einer Straßenseite in einem Wohngebiet mitten im Ort.
Bei den Albstadtwerken läuft das übliche Vorgehen an. Mitarbeiter schauen sich vor Ort die Lage an. Sie entdecken, weshalb kein Saft mehr aus der Steckdose kommt. Eine einzige Muffe eines Hausanschlusses ist defekt.
Weil die Klingeln an den betroffenen Häusern nicht funktionieren – der Strom ist ja weg – klopfen die Stadtwerke-Mitarbeiter nachts gegen 2 Uhr an, informieren über den Ausfall und die anstehenden Bauarbeiten. Ruck, zuck werden provisorische Leitungen verlegt.
Einen Tag später flackern auch anderswo die Lichter
„Die Ursache lag bei einer Hausanschlussmuffe, die aus EVS-Zeiten stammt“, erklären die Albstadtwerke unserer Redaktion die Ursache auf Anfrage. Die Energie-Versorgung Schwaben (EVS), ein früheres Energieversorgungsunternehmen, war bis zur Fusion mit anderen regionalen Versorgern im Jahr 1997 aktiv.
Doch damit nicht genug: Wenig später, am Mittwoch, beginnt anderswo in eben jenem Wohngebiet das Licht zu flackern. Von dieser zweiten Störung sind laut Albstadtwerken 23 Objekte betroffen.
Wer dort wohnt, wer den teils aufgerissenen Asphalt und die verlegten Leitungen sieht, fragt sich, wie lange die Heizung wohl noch heizt, der Kühlschrank kühlt, der Föhn föhnt, der Handyakku lädt, die Waschmaschine wäscht, das Garagentor sich öffnet. Laut Anwohnern war beispielsweise der Herd um die Mittagszeit ausgefallen, Lichter wiederum funktionierten.
Stromausfall: Möglichkeit, dass der Fehler erneut auftritt
„Die betroffene Strecke wurde wieder in Betrieb genommen, jedoch besteht die Möglichkeit, dass der Fehler erneut auftritt“, erklären die Stadtwerke zur zweiten Störung. „Erst dann kann er genau lokalisiert und endgültig behoben werden.“
Notleitungen würden im Fall des Falles wohl nicht verlegt werden, denn: Die Vorräte an provisorischen Leitungen sind laut den Stadtwerken weitestgehend in Verwendung. Das Unternehmen betont aber: „Für Notfälle stehen jedoch noch zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung.“
Allzu häufig kommt es indes nicht vor, dass provisorische Leitungen verlegt werden müssen. „Pro Jahr gibt es etwa fünf bis zehn Fälle, bei denen aufgrund von Störungen solche Provisorien erforderlich sind.“ Nicht nur bei plötzlichen Ausfällen, auch bei geplanten Maßnahmen.
Reparatur dauert zirka zehn Tage
Die Störung vom Montag sollte in wenigen Tagen behoben sein, heißt es. „Die Anwohner haben ein Schreiben erhalten, das eine Behebungsdauer von zehn Tagen angibt.“ Dies entspreche dem Standardschreiben zu provisorischen Maßnahmen, das auch den Zeitraum der Baumaßnahme vom 11. bis 24. März im Eyachtal umfasse. Die Wiederherstellung der Oberfläche erfolge im Anschluss.
Ziel sei es generell, „die Versorgungssicherheit für alle Anwohner zu gewährleisten“. Hingewiesen wird allerdings auf die Herausforderungen durch die veraltete Infrastruktur. „Unsere Teams sind rund um die Uhr im Einsatz, um Störungen zu beheben und die Lebensqualität in der Region zu sichern.“ Die Albstadtwerke versichern, „dass wir alles daran setzen, die Situation so rasch wie möglich zu normalisieren“.
Hotline
Die Störungsrufnummer
der Albstadtwerke ist rund um die Uhr besetzt: 07432/1 60 38 00.