Das Damwild im Stadtpark bekommt durch die Sanierung ein schöneres Zuhause. Quelle: Unbekannt

Mit dem Neubau der Anlage für die Erdmännchen und die Totenkopfäffchen wurden 2016 im Stadtpark neue Maßstäbe gesetzt. Jetzt wird auch das Huftiergehege saniert.

(red/sm). "Die längste Tradition hat tatsächlich die Haltung von Damwild im Park", sagt Richard Sottru, Leiter der Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt. Schon wenige Jahre nach dem Tod des Parkstifters Jamm wurden die beiden Grundstücke, die seither als Huftiergehege dienen, von der Stadt gekauft. An dem knapp 2000 Quadratmeter großen Gehege wurden im Lauf der Zeit immer wieder Veränderungen vorgenommen. "Die Vielzahl der dort untergebrachten Tiere hat dazu geführt, dass die Anlage heute sehr kleinteilig und unübersichtlich wirkt. Eine Verbesserung ist also unbedingt angebracht", so Sottru. Zunächst hatte man überlegt, die neu gewonnenen Flächen der Landesgartenschau im Seepark zu nutzen und die Tiere dorthin umzusiedeln.

140 000 Euro kostet die Modernisierung

Allerdings wäre dort eine extensive Haltung auf grüner Wiese nicht möglich gewesen, ohne die gestalterische Qualität und freie Nutzbarkeit des Seeparks einzuschränken.

"Die öffentliche Diskussion zu diesem Thema ließ auch erahnen, dass die Besucher nicht auf das Damwild als Bestandteil des Lahrer Stadtparks verzichten wollen und eine Verbesserung der Bestandssituation direkt im Park gewünscht ist", so Sottru. Daher wurden verschiedene Vorschläge erarbeitet, die jetzt umgesetzt werden: Die abgenutzten Schotter- und Pflasterflächen werden für eine gute Begehbarkeit durch die Tiere als wassergebundene Flächen erneuert. Für ein naturnahes Bild werden neue Pflanzbereiche in das Gehege integriert. Das Niederschlagswasser der Gebäude und die Flächenentwässerung werden neu gefasst. Es entstehen temporäre Wasserflächen.

Außerdem werden die aus unterschiedlichsten Materialien hergestellten Gehege und Unterteilungen entfernt. Eine barrierefreie Beobachtungsmöglichkeit wird hergestellt, indem das Gefälle von mehr als zwei Metern innerhalb des Geheges neu modelliert wird. Die Besucher können die Tiere von Norden her über ein niedriges Geländer sehen, ohne dass diese ausbrechen oder die Besucher gefährden könnten. Durch dauerhafte und wechselnde Strukturen innerhalb der Gehege sollen den Tieren Abwechslung und Deckung geboten werden. Nicht zuletzt werden die Tierarten und die Anzahl der Tiere reduziert. So erhalten die beiden Ponys und das Lama, die es neben dem Damwild noch im Park gibt, ihr Gnadenbrot, aber zugunsten besserer Platzbedingungen wird es für sie keine Nachfolger geben, so die Stadt.

Die Sanierung kostet 140 000 Euro. Davon übernimmt der Freundeskreis Lahrer Stadtpark 60 000 Euro. Außerdem wird ein Projekt aus dem Bürgerbudget Stadtgulden Lahr aus dem Jahr 2019 umgesetzt. 10 000 Euro Stadtgulden-Mittel stehen für die Verbesserung der Situation zur Verfügung.