Mit dem symbolischen Spatenstich startete in Glatten das Großprojekt Nahwärmeversorgung nun auch offiziell. Erste Bauarbeiten an der Trasse und für die Heizzentrale laufen bereits.
Von einem „Meilenstein“ und „bedeutenden Tag für Glatten“, sprach Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer beim Spatenstich mit den am Bau und am Projekt Beteiligten beim Bauhof: „Wir starten offiziell den Bau unserer Nahwärmetrasse – ein zentraler Baustein für die nachhaltige und zukunftssichere Wärmeversorgung unserer Gemeinde.“
Pfeifer informierte noch einmal zum Projekt, für das man nach einem umfangreichen europaweiten Ausschreibungsverfahren in den vergangenen eineinhalb Jahren renommierte Unternehmen gewonnen habe: für den Tief- und Rohrleitungsbau die Firma Rath aus Haiterbach, für die Planungsleistungen das Büro IBS aus Bietingheim-Bissingen, für die Planung des Tiefbaus das Büro Gall und Gärtner aus Pfalzgrafenweiler.
Im Wege interkommunaler Zusammenarbeit übernehmen die Stadtwerke Altensteig die technische und kaufmännische Betriebsführung des Eigenbetriebs Nahwärme Glatten.
Pfeifer wies darauf hin, dass sich die Heizzentrale bereits im Bau befinde. Diese soll im September in Betrieb gehen. Außerdem haben in der vergangenen Woche bereits die Bauarbeiten in der Gartenstraße begonnen, dort liegen schon die ersten Leerrohre .
Die Nahwärmetrasse wird in mehreren Bauabschnitten realisiert und umfasst am Ende eine Länge von 8,2 Kilometern. 197 Häuser werden angeschlossen. Sie werden letztlich durch eine Kombination aus Nutzung der Abwärme des Unternehmens Woodward L’Orange (Wärmepumpe) sowie einen Holzhackschnitzelkessel und einen Zusatzkessel mit Wärme versorgt.
Gesamtkosten von rund 10,6 Millionen Euro
Dabei machte Pfeifer deutlich, dass ein solches Vorhaben nur durch starke Partnerschaften möglich sei, allen voran mit der Firma Woodward L’Orange. Denn ohne die Nutzung der industriellen Abwärme, über die ein Großteil der benötigten Wärme erzeugt werde, und den Anschluss eines so großen Wärmekunden, sei ein wirtschaftliches Nahwärmeprojekt nicht denkbar gewesen. In der vergangenen Woche habe er mit Werksleiter Ralph Wilding das Projekt bei einer Fachtagung in Stuttgart als “Best-Practice-Modell“ vorgestellt, ergänzte der Bürgermeister.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich laut Pfeifer auf rund 10,6 Millionen Euro. Durch Fördermittel des Bundes von mehr als vier Millionen Euro sei ein großer Teil der Finanzierung gesichert.
Weiter geht es hinauf bis zur Heizzentrale
Nach dem Start bei der Glatttalhalle und in der Gartenstraße wandern die Tiefbauarbeiten über den Fußweg hinauf in die Dietersweiler Straße bis zur Kreuzung beim Unternehmen Woodward L’Orange und zur Heizzentrale, wo bis vor Kurzem ein Lagerschuppen stand. In der Heizzentrale werden eine Wärmepumpe, ein 800-kW-Hackschnitzelkessel und ein Zusatzkessel untergebracht. Neben dem Gebäude entsteht ein großer Wärmespeicher.