Das Wohnquartier Schönblick soll erweitert werden. Im ersten Bauabschnitt sind bereits drei Wohnblöcke entstanden. Foto: Ginter

Zwölf weitere Stellplätze geschaffen. Tagespflege für bis zu 15 Personen in einem Gebäude vorgesehen. 

Nachdem im Juli die FWD Hausbau den zweiten Bauabschnitt für das Wohngebiet Schönblick vorgestellt hatte, gab es sowohl vonseiten der Gemeinderäte als auch der Öffentlichkeit kritische Stimmen. Nun hat die FWD nachjustiert und ihre neuen Pläne vorgestellt.

S t. Georgen - Wo einst Patienten versorgt wurden, wohnen nun St. Georgener mit Blick über die Bergstadt: Bekanntermaßen entsteht auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal das Wohnquartier Schönblick. Ein Dreier-Block von Häusern steht bereits, die nächsten sollen in Kürze folgen.

Geplantes betreutes Wohnen benötigt mehr Platz

Nachdem sich in der Sitzung des Gemeinderates Mitte Juli das Gremium für die Realisierung des zweiten Bauabschnittes ausgesprochen hatte, ging es nun um den benötigten Änderungsbeschluss. Hintergrund ist die Fokussierung auf betreutes Wohnen, die mehr Platz fordert – entsprechend muss ein Gebäude höher gebaut werden als ursprünglich geplant.

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Die FWD Hausbau nahm dies zum Anlass, Feinjustierungen an den bisherigen Plänen vorzustellen. Da einige Gemeinderäte kritisiert hatten, dass mit zu wenigen Stellplätzen gerechnet werde, wurden nun zwölf weitere Parkplätze geschaffen.

Basierend auf den neuen Plänen gibt es je betreutem Wohnen einen halben Stellplatz, für das sogenannte freie Wohnen – hierfür ist ein Haus vorgesehen – sind je 1,2 Stellplätze eingeplant. "Wir hoffen, dass wir Ihnen damit entgegengekommen sind", meinte Adriane Gunzer an das Gremium gewandt. Man habe nun alles ausgenutzt, was ginge. "Mehr Stellplätze sind nicht möglich", betonte sie.

Kleinere Wohnungen bedeuten weniger Mietkosten

Neben der Parkplatz-Thematik wurden auch die Außengestaltung angepasst und die Baukörper etwas kleiner geplant, sodass kleinere Wohnungen entstehen, die dann auch weniger Miete kosten werden. In einem der Häuser wird darüber hinaus eine Tagespflege eingerichtet, die für 15 Gäste Platz bietet.

Der Gemeinderat, der über die Änderungen laut Beschlussvorlage bereits in nichtöffentlicher Sitzung informiert wurde, zeigte sich zufrieden. "Wenn man das so sieht, haben Sie ausgeschöpft, was möglich ist in diesem Gelände", betonte Oliver Freischlader (SPD), der im Juli auf die Stellplatzerhöhung gepocht hatte.

Die FWD Hausbau zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt gut angenommen werde. Mittlerweile seien nur noch fünf Wohnungen des ersten Bauabschnittes leer. Darüber hinaus wisse man um die starke Nachfrage nach betreutem Wohnen.

Um dies zu unterstreichen, sprach im Anschluss Markus Schrieder, Geschäftsführer der Evangelischen Altenhilfe. Sein Unternehmen wird die im Schönblick geplante Tagespflege übernehmen.

Entwurf wird nun für Stellungnahmen offengelegt

Schrieder wiederholte im Zuge dessen, was er bereits im Rahmen der ersten Diskussion im Juli gegenüber dem Schwarzwälder Boten ausgeführt hatte: die Nachfrage nach betreutem Wohnen, oft in Verbindung mit einer Tagespflege, sei groß, die Evangelische Altenhilfe komme "gar nicht mehr nach".

Während solche Modelle sowohl für die sozialen Dienste als auch die Bewohner Flexibilität versprechen, kosten vollstationäre Einrichtungen – also Pflegeheime – unterm Strich beide Seiten mehr Geld. "Für die Zukunft muss man andere Wege gehen", betonte Schrieder.

Der Gemeinderat nahm den von der Verwaltung vorgeschlagenen Beschluss einstimmig an. Das bedeutet, dass der Entwurf der zweiten Änderung des Bebauungsplanes nun öffentlich ausgelegt wird, sodass Stellungen abgegeben werden können. Parallel werden die Träger öffentlicher Belange angeschrieben, damit auch diese ihre Einschätzung abgeben können.