Mario Maric tauscht das Trikot des KKK Haiterbach gegen das Trainerhemd. Foto: Wasserbauer

Basketball: Nach Umbruch schwierige Saison. Neuer Coach, junges Team.

Die Basketball von KKK Haiterbach stehen vor einer schwierigen Saison in der 2. Regionalliga. Im Sommer hat ein Umbruch stattgefunden. Auch auf dem Trainerstuhl. Vereinslegende Mario Maric ist der neue Headcoach.

Wenn am Sonntag das Farmteam des Ulmer Bundesliga-Teams in Haiterbach, die BBU Ulm 01, auftaucht steht eins bereits fest: Diese Regionalliga-Saison wird für KKK Haiterbach alles andere als einfach. Im Sommer hat ein Umbruch begonnen. Nachdem bereits im Winter ein Großteil der Mannschaft ausgetauscht worden war, hat im Sommer erneut eine große Fluktuation stattgefunden.

Coach Boris Kurtovic hat die Haiterbacher verlassen und sich den Baskets Elchingen als Assistant Coach in der zweiten Liga ProB angeschlossen. Sein Nachfolger wird Klublegende Mario Maric. Der 38-Jährige hat das Trikot gegen das Trainerhemd getauscht. Erfahrung als Coach hat er bereits. Er coachte den KKK bereits in der Landes- und Oberliga als Spielertrainer, war ebenso in den Jugendbereichen U14 bis U18 aktiv. "Mario ist ein Aushängeschild des KKK Haiterbach und mit entsprechender Motivation und Hingabe wird er sich der Aufgabe widmen. Wir sind froh darüber, dass es am Ende mit Mario geklappt hat", freut sich Abteilungsleiter Jan Rupcic.

Der neue Coach bekommt ein neues, junges Team an die Hand. Dabei besteht das aktuell größte Problem darin, dass der Kader noch nicht vollzählig ist – und es wohl auch bis zum Saisonauftakt nicht mehr wird. "Wir sind im Moment bei 70 Prozent", sagt der neue Coach. Vor allem auf der Center-Position besteht nach dem Abgang von Sascha Kesselring, der kürzertreten möchte (wir haben berichtet), großer Bedarf. "Wir haben zwar ein bis zwei Spieler, die auf dieser Position spielen können, aber es ist nicht deren Hauptposition. Sie fühlen sich unter dem Korb nicht zuhause", erklärt Maric. Bis die Haiterbacher einen neuen Big-Man gefunden haben, wird Slaven Ponjavic, der früher bereits in der Regionalliga gespielt hat, zuletzt aber in der zweiten KKK-Mannschaft, aushelfen. "Er hat das noch drauf", ist sich Maric sicher.

Neben Kesselring ist auch Amerikaner und Top-Scorer Herdie Lawrence nicht mehr mit dabei. "Wir hätten ihn gerne behalten", bedauert Maric. Aber der Shooting Guard kann aus persönlichen Gründen nicht in Deutschland bleiben. "Deshalb gehen wir wahrscheinlich zu 99 Prozent ohne Amerikaner in die Saison." Einfach einen neuen US-Spieler zu importieren, wie es in der Liga teilweise üblich ist, kommt nicht infrage. "Es muss auch menschlich passen", betont Maric. Neu im Haiterbacher Kader sind Robin Aniobi und Mijo Babic. Aus der letzten Saison weiterhin dabei sind Florian Köppl, Tomi Martinovic, Gojko Bubalo und Josip Karanusic. Dazu wurde von der U18 Renato Stpjcevic in den Kader aufgenommen. Auch ein zweiter Platz wird für einen Jugendspieler freigehalten. "Ich will, dass die Jungs in der U18 darum kämpfen", sagt Maric. Gut möglich also, dass dieser Slot jede Woche von einem anderen Spieler besetzt wird. "Es ist uns sehr wichtig, die Mannschaft zu verjüngen und auch wieder Spieler aus der eigenen Jugend einzubauen." Center Franko Filipovic fällt mit seiner schweren Knieverletzung weiter aus. Auch Bozidar Bubalo muss aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen. Christopher Ley hat sich dem MTV Stuttgart angeschlossen.

So startet der neue Trainer also mit einer großen Unbekannten in die Saison. "Wir haben in der Vorbereitung den Grundstein gelegt", betont er. Ab Sonntag zählt es. Sein Saisonziel? "Wir sprechen hier nicht von einer Platzierung. Wir wollen eine junge Mannschaft zu einem Team formen und dieses weiterentwickeln."

Info: Die Gegner

 BBU Ulm 01

Das Farmteam des Bundesligisten aus Ulm bringt regelmäßig Bundesliga- und Nationalspieler heraus. Das Team besteht aus sehr jungen Spielern. Die meisten sind 17 oder 18 Jahre alt und spielen Parallel in der Nachwuchs Bundesliga (NBBL). Dejan Skribic (Jahrgang 1996) ist der Älteste im Kader. Alle Spieler sind sehr gut ausgebildet und haben sieben bis neunmal Training in der Woche. Das einzige, was fehlt, ist die Erfahrung. Diese sollen die jungen Spieler in der Regionalliga sammeln. Der Lohn der Arbeit ist ersichtlich. Das Regionalligateam der Ulmer wird immer konstanter. In der vergangenen Saison haben sie zweimal gegen Haiterbach gewonnen und wurden am Ende der Saison Dritter. Wollen auch in diesem Jahr wieder oben mitspielen – und mittelfristig aufsteigen.

 TSG Reutlingen

Reutlingen gehört zu den Favoriten auf den Aufstieg – ist vielleicht sogar der Top-Favorit. Die Schlüsselspieler konnte die TSG allesamt halten und hat sich dazu punktuell verstärkt. Trainer Vasilis Tsuknidis hat das Team jahrelang aufgebaut. Jetzt wollen sie nach ganz oben. Die Frage ist nur: Können sie dem Druck standhalten?

 SV Möhringen

Ein eingespieltes Team mit talentierten Spielern. In der vergangenen Saison hielten sie lange mit Aufsteiger Mannheim mit. Doch es fehlte an der Breite des Kaders.

  TSG Söflingen

Die Söflinger profitieren immer wieder vom großen Bruder in Ulm, der BBU. Haben in der vergangenen Saison lange gekämpft, dann aber den Klassenerhalt geschafft.

  USC Freiburg

Der ehemalige Bundesligist ist kein gewöhnlicher Aufsteiger. Das Team ist jung und hat die Oberliga vergangene Saison dominiert. Mit Max Mayer hat Freiburg einen ehemaligen Zweitligaspieler geholt. Die Regionalliga soll nur eine Zwischenstation sein. Im ersten Jahr wird es wohl aber noch nicht für den Aufstieg reichen.

  SG Kirchheim

Hat sich im Sommer aus der Liga zurückgezogen.

  BG Eisbären Karlsruhe

Die BG Karlsruhe hat sich nach dem ProB-Rückzug mit Hockenheim zusammengetan und in der vergangenen Saison mit einem jungen Team in der 1. Regionalliga gespielt. Dafür hat es noch nicht gereicht. Deshalb spielen sie dieses Jahr in der 2. Regionalliga.

  USC Heidelberg

Der letztjährige Vizemeister wird einen neuen Anlauf starten. Neben Reutlingen ist Heidelberg der zweite große Aufstiegs-Favorit. Nach vier Niederlagen zu Saisonbeginn war das Team 20 Spiele ungeschlagen. In diesem Jahr dürfen sie den Saisonstart aber nicht wieder verschlafen.

  TV Konstanz

Der Aufsteiger hat mit Samba Thiam einen erfahrenen Spieler aus der Region als Coach verpflichtet. Das Team besteht aus einer gesunden Mischung. Konstanz ist auch wie Freiburg kein gewöhnlicher Aufsteiger.

  TSG Schwäbisch Hall

Die TSG hat sich im Sommer verstärkt. Das Team war ohnehin schon gut, jetzt ist mit Dalibor Cevriz der beste Spieler aus den vergangenen Jahren wieder zurück.

  TSV Wieblingen

Hat in der vergangenen Saison teilweise richtig gute Spieler abgeliefert. Dieses Jahr wird es jedoch hart.

  BSG Baskets Ludwigsburg

Das Farmteam der Riesen Ludwigsburg ist mit der BBU Ulm zu vergleichen, jedoch noch nicht auf demselben Niveau angelangt. Die jungen Spieler werden etwas Lehrgeld bezahlen müssen, sich aber im Laufe der Saison weiterentwickeln.

 PS Karlsruhe

Die Reserve des Zweitligisten ist mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern schwer einzuschätzen.