In der ProA haben die wiha Panthers Schwenningen daheim gegen die Academics Heidelberg klar mit 61:85 (14:25, 17:22, 17:19, 13:19) verloren. Der Aufsteiger hatte nicht genügend Antworten auf stark spielende Gäste an diesem Abend parat.

Kein großer Rückschlag

Trainer Alen Velcic und sein Team werden gut daran tun, einerseits in dieser Woche die am Samstag gesehenen Defizite gegen ein Top-Team wie Heidelberg umfangreich zu analysieren, andererseits aber den Fokus schnell wieder auf das wichtige Auswärtsspiel in Quakenbrück zu richten.

"So ein Spiel, so ein Erlebnis gehört für unser junges Team auch zum Prozess des Wachsens dazu", konnte Alen Velcic den Heidelbergern nach dem Schlusszeichen nur zu ihrem souveränen Auftritt gratulieren.

Marko Bacak, Panthers-Center:

Stärken waren bekannt

Diese Stärken des Tabellendritten waren bereits vor dem Heimspiel vor 650 Zuschauern in der Deutenberghalle bekannt. Doch die Panthers ließen sich dennoch – vor allem in der ersten Halbzeit – eiskalt in einigen Szenen erwischen.

Hier gibt es die Fanbilder:

Starke Dreierquote

In den ersten Minuten spielten die Gastgeber noch ordentlich mit, konnten in der Offense einige Akzente setzen. Dann aber begannen die Gäste von der Dreierlinie aus zu brillieren. 55:25 Prozent Erfolgsquote hieß es nach dem ersten Viertel für die Heidelberger. Nach den 40 Minuten standen in diesem Bereich für sie 46:8 Prozent. "Wir hatten gegen die Distanzwürfe keine gute Rotation, verteidigten nach außen oft zu langsam", zeigte sich auch Panthers-Spieler Marko Bacak selbstkritisch.

Im weiteren Spielverlauf gab es im Schwenninger Spiel auch noch andere Baustellen: Point-Guard David Dennis wurde in seinen knapp 33 Minuten Einsatzzeit von Heidelberg clever verteidigt. Dazu zogen die Neckarstädter im Rebounding (24:32) den Kürzeren.

Zur Pause führten die Academics mit 47:31 und ließen dann in einer zweiten "Zocker-Halbzeit" nichts mehr anbrennen.

Stimmen zum Spiel

Alen Velcic, Panthers-Trainer:

"Der Sieg von Heidelberg geht in Ordnung. Ab der 25. Minute war die Partie gegen uns gelaufen. Die Jungs haben sich von Beginn an zu beeindruckt vom Heidelberger Spiel gezeigt. Wenn wir dann einmal wieder dran waren, hatte Heidelberg wieder eine Antwort. Heidelberg zählte in Sachen Rebounding vor dem Spiel in der Liga zu den hinteren Teams, aber auch in diesem Bereich konnten wir sie nicht besiegen. Aber so ein Spiel, so eine Erfahrung gehört einfach zu einem jungen Team dazu, das wächst."

Frenki Ignjatovic, Trainer Heidelberg:

"Ein Kompliment an meine Mannschaft, die eine sehr geschlossene und von Beginn an konzentrierte Teamleistung gezeigt hat. Schwenningen hat das Potenzial, ein stabiler ProA-Ligist zu werden. Wir haben eine schwierige Aufgabe hier erwartet, denn bei den Panthers herrscht nach dem Aufstieg Euphorie, und sie hatten ja die letzten beiden Spiele gewonnen."

Marko Bacak, Panthers-Center:

"In diesem Spiel war mehr drin für uns. Wir sind gar nicht so schlecht gestartet, aber dann haben wir die Dreierwürfe der Heidelberger natürlich schlecht verteidigt und auch in der Offense haben wir zu viele Chancen liegengelassen. Aber so klar müssen wir nicht verlieren. Es ist ein Spiel, aus dem wir einiges an neuen Erfahrungen mitnehmen."

David Dennis, Panthers-Guard:

"Wir hätten besser verteidigen müssen. Es waren Kleinigkeiten mit einer großen Wirkung, die wir in der Defense falsch gemacht haben. Heidelberg hat zweifelsohne ein starkes Team, aber ich bin schon sehr enttäuscht."

Korbgeflüster

Tolles Debüt

Matthias Busse war am Samstag terminlich verhindert, deshalb erhielt Manuel Schust einen neuen Moderationspartner bei der Live-Übertragung. Der erst 14-jährige Melvin Philipp, Kapitän der U14 des BV Villingen-Schwenningen, bestand seine Feuertaufe mit Bravour. Bestens vorbereitet, kommentierte er zusammen mit dem "Profi" Manuel Schust auf "Air Tango" die Partie. "Melvin hat das richtig gut gemacht", lobte Schust. Der Nachwuchs-Basketballer hatte die Leistung der Panthers nicht so schlecht gesehen. "Phasenweise haben sie doch mitgehalten und ihr Können gezeigt." Die Überraschung aber: Dem Nachwuchsmoderator schwebt etwa nicht eine Karriere als Basketballer, sondern viel eher die eines Profifußballers vor. Neben dem Basketball spielt er nämlich noch Fußball bei der DJK Villingen.  

Großes Wiedersehen

Eine tolle Überraschung. Thomas Bösinger ist seit 2009 Gesellschafter bei den Academics Heidelberg und tauchte natürlich zum Spiel in Schwenningen in seiner Heimat auf. Der gebürtige Mönchweiler war früher ein sehr talentierter Fußballer beim FC 08 Villingen und beim damals höherklassig spielenden FV St. Georgen. Auch der Südbaden-Auswahl gehörte er an. Beruflich verschlug es den Mittelfeldspieler zunächst ins Management beim VfL Osnabrück, bevor er dann in der Rhein-Neckar-Region als Inhaber einer erfolgreichen Catering-Firma seßhaft wurde. Mit seiner Firma unterstützt er schon lange die Academics. "Unser Ziel ist mittelfristig klar die Bundesliga", verriet Thomas Bösinger. Eine neue Arena mit einem Fassungsvermögen von 5000 Zuschauern, berichtete er weiter, wird im Heidelberger Süden im kommenden Sommer errichtet sein. "Wir haben jedoch noch Steigerungsbedarf bei den Zuschauern und wünschen uns noch einen Zuwachs zum Beispiel von den vielen Studenten", berichtet er.

Enttäuschende Zahl

Die "Zuschauerzahl" war am Samstag auch ein gutes Stichwort bei den Panthers. Geschäftsstellenleiter Holger Rohde zeigte sich ob der seit Wochen nicht steigenden Zahl sehr enttäuscht. "Es kann nicht sein, dass vielen offenbar ein Fernsehspiel zwischen Bayern und Dortmund wichtiger ist, als so ein attraktives Heimspiel", kritisierte er.