Knappe Niederlage aber trotzdem noch gut im Rennen: die Wiha Panthers. Foto: Morat

Basketball: Velcic-Team unterliegt vor 750 Zuschauern in der ProB dem BBC Coburg mit 82:85. Mit Video

Die Wiha Panthers Schwenningen haben in der ProB Süd nach 23 Heimsiegen in Serie am Samstag gegen BBC Coburg mit 82:85 verloren. Die "Raubkatzen" konnten aber dennoch ihren zweiten Platz halten.

Coburgs Trainer Ulf Schabacker wollte die Panthers nach dem Schlusszeichen sogar noch etwas trösten: "Jede Serie geht eben irgendwann einmal zu Ende." Schwenningens Trainer Alen Velcic war trotz der weiterhin sehr guten Ausgangsposition für seine Mannschaft in Richtung Play-offs sehr enttäuscht. Zwei Gründe sah er für den kleinen Rückschlag: "Wir haben nicht als Team agiert." Dazu hätten die beiden Schiedsrichter im Schlussviertel, als die Gastgeber noch aussichtsreich im Rennen lagen, zu viel Einfluss auf den Spielverlauf genommen – zum Nachteil des Tabellenzweiten.

Kurios war aber auch die Tatsache, dass der Aufsteiger vor 580 Zuschauern noch nie in dieser Saison eine so gute Dreier-Quote (41 Prozent) verbucht hatte, aber bei den Zwei-Punkte-Würfen (48:58 Prozent) klare Nachteile gegenüber gut aufspielenden Coburgern aufwies. Auch bei den Rebounds waren die Neckarstädter mit 34:38 unterlegen.

Außerdem hatten die Panthers die gesamte Partie über Gäste-Spielmacher Chase Adams nicht in den Griff bekommen und sich in der Defense nicht so stabil gezeigt, wie bisher in dieser Runde.

Bereits nach zweieinhalb Minuten (3:8) ordnete Alen Velcic die erste Auszeit an, um bei seinen Jungs lautstark mehr Konzentration einzufordern. Das Schwenninger Team bekam aber auch in den folgenden Minuten des ersten Viertels die Partie nicht in den Griff, lag nach zehn Minuten mit 20:27 hinten.

Hier gibt es unser Video:

Im zweiten Viertel zeigten die Panthers aber wieder eine gute Leistung, vor allem auch, da Anell Alexis in dieser Phase sein Potenzial zeigte und voran ging. Die Hausherren wandelten einen zwischenzeitlichen 16:35-Rückstand zu einer 36:31-Führung um – mit einem 42:40 für den Tabellenzweiten ging es in die Pause.

Doch wer nun geglaubt hatte, die "Raubkatzen" würden im zweiten Durchgang – wie schon öfters in den bisherigen Heimspielen – klar Schiff machen, wurde enttäuscht.

Die Coburger hatten im zweiten Viertel gewankt, kehrten aber aus der Kabine gestärkt zurück und stellten die Schwenninger Defense wieder vor einige Probleme. Die Neckarstädter lagen vor dem Schlussviertel mit 59:60 hinten.

Die Partie blieb sehr spannend. Beim Stand von 80:83 – 73 Sekunden vor dem Ende – konnte Bill Borekambi einen angesetzten Zweier-Wurf nicht im Coburger Korb unterbringen. Zuvor waren Rasheed Moore, Leon Friederici und auch Darius Pakamanis mit ihren Dreierversuchen gescheitert. In den letzten Sekunden machte Coburg den Sack zum 85:82-Sieg zu.

Statistik Panthers:

Sergey Tsvetkov (10 Punkte, 23:05 Minuten Einsatzzeit), Mo Braimoh (0, 0:06), Anell Alexis (11, 22:34), Bill Borekambi (8,27:08), Rasheed Moore (29, 35:48), Leon Friederici (5/23:48), Darius Pakamanis (10, 21:01), Hannes Osterwalder (3, 12:51) und Abu Abaker (6, 33:38).

Statistik Coburg: Beste Punktesammler: Chase Adams und Dino Dizdarevic (beide je 18) und Kevin-Bruno Franceschi (16).

Freiwurf-Quote: 50:70 Prozent. Zweier-Punkt-Quote: 48:58 Prozent. Dreier-Punkt-Quote: 41:42 Prozent.

Rebounds: 34:38.

Turnovers: 10:16.

Steals: 9:8.

Fouls: 22:14.

Stimmen

Alen Velcic, Trainer der Panthers:

"Diese Niederlage tut weh, weil sie nicht hätte sein müssen. Ich kritisiere nur selten die Schiedsrichter, aber ihre Entscheidungen waren im letzten Viertel auch ausschlaggebend. Wir kassierten sieben Strafen – Coburg nur eine. Dazu sind sie noch auf die Bauerntricks unseres Gegners hereingefallen. Wir müssen aber natürlich auch die Fehler bei uns suchen. Unsere Dreier-Quote war sehr gut – aber wir hatten bei den Zwei-Punkte-Würfen Probleme. Und wir haben dieses Mal nicht als Team agiert. Wir müssen diese Niederlage schnell abhaken und werden mit viel Energie nun ins wichtige Spiel gegen Frankfurt gehen."

Ulf Schabacker, Coburg-Coach:

"Weil wir eine hohe Intensität gezeigt haben, konnten wir hier einen wichtigen Sieg einfahren. Entscheidend war auch, dass wir uns nach dem starken zweiten Viertel der Panthers dann nach der Pause wieder stabilisiert haben. Meine Mannschaft hat insgesamt die Vorgaben gut umgesetzt. Es sind zwei Bonus-Punkte für uns im Kampf um einen der Play-off-Plätze."

Rasheed Moore, Panthers-Top-Scorer:

"Ich bin sehr enttäuscht, weil wir uns viel vorgenommen hatten. Coburg hat besser getroffen als wir, dies war am Ende ausschlaggebend. Wir hatten es bis zum Ende in der Hand, das Spiel nach einer insgesamt nicht so guten Leistung doch noch zu gewinnen."

Hannes Osterwalder, Panthers-Spieler:

"Wir hatten zu viele Probleme heute in der Defense und haben den Coburger Spielmacher Chase Adams nicht in den Griff bekommen."