Schwenningens Top-Scorer Rasheed Moore (links) – er kam am Ende auf 22 Punkte – war von den Jena-Spielern kaum zu stoppen. Foto: Kienzler

Basketball: Starke Leistung wird mit 97:89-Erfolg belohnt. Velcic-Team auf einem Play-off-Platz angekommen. 

Die wiha Panthers Schwenningen haben am Sonntag ihr Auswärtsspiel beim ProA-Top-Team aus Jena nach einer starken Leistung mit 97:89 gewonnen und stehen nun auf einem Play-off-Rang.

Mit diesen "Bonuspunkten" steigen die Chancen der Schwenninger auf den Play-off-Einzug noch einmal um einiges. Nach dem Vier-Punkte-Wochenende zog Coach Alen Velcic ein sehr positives Fazit: "Wir sind wieder einen großen Schritt in Richtung Play-offs weitergekommen." Die Panthers hatten gegenüber Jena vor allem bei der Dreier-Quote (50:22 Prozent), bei den Freiwürfen (88:72 Prozent) und auch bei den Turnovers (9:14) klare Vorteile.

Starkes Scoring

Die Vorzeichen vor der Partie am Sonntagnachmittag waren klar: Die Panthers konnten beim Top-Team als Außenseiter nur gewinnen. Dementsprechend mutig und locker begannen sie in der Sparkassen-Arena. Nach ausgeglichenem Beginn stand es 22:14 (7.) für die Gäste. Vier Turnover hatten sich die Spieler von Jena in dieser Anfangsphase bereits geleistet. Die Mannschaft von Coach Alen Velcic, der schnell seine Rotation clever anwarf, hielt ihr hohes Niveau in allen Mannschaftsbereichen bis zum Ende des ersten Viertels. Schwenningen ging mit einer 30:21-Führung in den zweiten Abschnitt. In diesem verteidigten die Neckarstädter nicht nur weiterhin konzentriert und hielten die Ostdeutschen in Schach, sondern sie scorten auch effektiv. Über ein 39:26 (13.) und ein 49:35 (16.) führten Rasheed Moore und Co. zur Pause mit 57:43 – eine tolle Ausgangsposition für die zweiten 20 Minuten.

In diesen steigerte sich Jena um den bei ihnen herausragenden Alexander Loesing (23). Der Weg zum gegnerischen Korb wurde für die Panthers in dieser Phase schwieriger. Ihr Vorsprung schmolz. Mit einem 73:65 für die Gäste ging es in den letzen Abschnitt.

Kühlen Kopf bewahrt

Die Schlussphase war heiß umkämpft. Das Schwenninger Team führte 5:18 Minuten vor dem Ende nur noch mit 81:78, behielt aber einen kühlen Kopf und traf gute Entscheidungen. Wenige Sekunden vor dem Ende rundete Jaren Lewis mit zwei Freiwürfen eine starke Schwenninger Leistung in Jena zum 97:89-Endstand ab.

Für die Panthers geht es am Samstag (20 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Nürnberg weiter. Dabei wollen sie den Rückenwind aus ihrer bisher so starken Rückrunde nutzen.

Korbgeflüster

Wortgefecht

Zu einem kurzen verbalen Wortgefecht zwischen den Trainern Alen Velcic und Tuna Isler kam es bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Dieses bezog sich auf eine Szene gleich zu Beginn der Partie. Der Dragon-Coach hatte bei der Spielleitung moniert, dass Velcic – seiner Meinung nach – eine andere Starting Five als zuvor auf dem Spielbogen angegeben aufs Parkett geschickt hätte. »Ich dachte, Schwenningen ist mit einer falschen Line-Up ins Spiel gegangen. Dies haben sie aber nicht getan. Es war alles korrek. Ich fand es schade, dass mir mein Schwenninger Trainerkollege nach dem Spiel nicht mehr die Hand geschüttelt hat. Ansonsten Glückwunsch an Schwenningen«, so Tuna Isler. Nach der Beantwortung einer weiteren Frage stand der Dragons-Trainer auf und ging. Dies fand Alen Velcic nicht angemessen. »Du kommst als Headcoach hierher und fängst das Spiel mit so einer Aktion an. Dies macht man nicht – und dann willst du die Hand geschüttelt haben«, gab Velcic dann Tuna Isler mit auf den Weg. Der Panthers-Coach weiter: »Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und mache alles mit sehr viel Emotionen. Wir wären nicht da, wo wir sind, wenn ich nachlassen würde«, erklärte ein wieder in sich ruhender Panthers-Trainer. Zum Thema Händeschütteln: »Ich coache seit 25 Jahren und ich habe noch nie eine andere Starting Five ins Spiel gebracht, als die, die ich angekreuzt habe. Tuna Isler ist zum Schiedsrichter-Tisch gelaufen und hat versucht zu erklären, dass ich eine falsche Starting Five auf dem Feld habe. Dann hat er ein technisches Foul gegen mich gefordert. So etwas geht gar nicht als Gast und Rookie-Headcoach. Deswegen habe ich ihm den Handschlag verweigert.«

»Mega-Bombenjob«

Emotional ging es auch in der Panthers-Kabine in der Halbzeitpause zu. Velcic zeigte bei der Pressekonferenz die zertrümmerte Taktiktafel. »Wir haben uns in der ersten Halbzeit zehn Dreier gefangen und uns das Leben schwer gemacht. Wir sind in den ersten sieben, acht Minuten nicht in Tritt gekommen und waren mental überhaupt nicht vorbereitet, obwohl wir wussten, was uns erwartet. Wie wir dann wirklich spielen können, das haben wir in der zweiten Halbzeit gezeigt – mit Ausnahme der letzten vier Minuten.« Panthers-Coach Alen Velcic lobte auch: »Für einen Aufsteiger mit dem zweitkleinsten Etat machen wir einen Mega-Bombenjob.« Seit Sonntagabend stehen die Panthers auf einem Play-off-Platz.