Die Schwenninger Basketballer wollen nun virtuell punkten. Foto: Michael Kienzler

Basketball: Auch sechs BBL-Teams stellen vorsorglich einen Antrag auf eine ProA-Lizenz. 

Die Verantwortlichen der Basketball-Teams in der 2. Bundesliga ProA und ProB arbeiten derzeit daran, die Weichen für eine kommende Spielzeit 2020/21 zu stellen. Unklar ist aufgrund der Corona-Pandemie noch vieles.

Wie die wiha Panthers Schwenningen haben weitere Teams fristgerecht zum 15. April ihre Anträge für die jeweiligen Ligen abgegeben – zehn der 17 Klubs nur für die ProA sowie elf Mannschaften für die ProA und die ProB. Acht Regionalligisten haben eine ProB-Lizenz beantragt. Ungewöhnlich viele (sechs) Vereine aus der BBL haben vorsorglich eine ProA-Lizenz gestellt. ProB-Südmeister scanplus Elchingen (Rückzug in die 4. Liga) und ProA-Ligist Schalke 04 haben dagegen die Reißleine gezogen.

Andernorts in der Liga laufen derweil schon die Planungen für die kommende Saison 2020/21 – wie bei Bayer 04 Giants Leverkusen. Beim deutschen Rekordmeister geht es trotz Profifußball mit dem Basketball weiter. Trainer Hans Gnad und Manager Henrik Fronda planen die kommende Runde. Die Corona--Krise nutzt der Bayer-Trainer zudem daheim zur Gartenarbeit oder Tätigkeiten in und am Haus. Schwenningens Derby-Konkurrent Tigers Tübingen hat sich auf dem Trainerposten nach den Fehlschlägen in der vergangenen Runde neu aufgestellt: Aus Ilm kommt der 40-jährige Finne Dany Jansson. Er trainierte von 2014 bis 2019 die Orange Academy Ulm in der ProB. In der aktuellen Runde ist er offiziell noch Co-Trainer von Jaka Lakovic beim Ulmer BBL-Team. Manager Robert Wintermantel hofft, dass der langjährige BBL-Ligist nach zwei mageren Jahren wieder bessere Zeiten erlebt.

Dafür kämpfen vehement auch die Gladiators Trier, die Baskets Paderborn sowie Scoencity Jena. Trier sammelte bei einer Spendenaktion rund 129. 000 Euro. Allerdings hört nach vier Jahren – zwei davon als Headcoach – nun Christian Held an der Mosel auf. Paderborn um Abteilungschef Dominik Maier freute sich über 840 verkaufte virtuelle Tickets, "die einen Großteil unserer Kosten aus der Runde decken. Wir können nun positiv nach vorne schauen." Dies tut auch das Team aus Jena. Dessen Verantwortliche freuen sich über 37. 000 Euro aus einer Crowdfunding-Aktion.

Zudem organisiert Jena derzeit ein Turnier mit e-Play-offs ab dem 25. April bis zum 9. Mai mit dem Finale. Die besten acht ProA-Mannschaften mit Tabellenstand vom Abbruch am 17. März (Schwenningen war Neunter) spielen virtuell mit NBA2K die Duelle aus.

Für "Meister" Chemnitz laufen derzeit die Planungen. Geht die Tür für die BBL auf für die Sachsen auf? Manager Steffen Herold hofft, dass sich die langjährige Arbeit auch in der Krise bezahlt macht. Die erste Verkaufsaktion virtueller Tickets spülte ordentlich Geld in die Kasse. Nun hat Herold einen Traum: "Am ersten Spieltag in der BBL bei ALBA Berlin antreten – und 5000 Chemnitzer Fans begleiten uns zu diesem Auswärtsspiel."

Was alle Klubs derzeit erschwerend händeln müssen ist die Tatsache, dass für die Nachwuchsmannschaften in der NBBL und JBBL keine Tryouts stattfinden können – die Bewerber der Jahrgänge 2002 bis 2006 können sich jedoch überall schriftlich und mit Videos bewerben. In den beiden Nachwuchsligen gibt es keine Meister. Jedes Team der aktuellen Saison hat ein Startrecht in der kommenden Runde. Die wiha Panthers Schwenningen hatten zu Jahresbeginn ihrerseits mit den Planungen zum Aufbau einer JBBL-Mannschaft begonnen, da dies für ProA-Klubs verpflichtend ist.