Eine enge Partie: Am Ende hatten die Panthers die Nase vorn. Foto: Morat

Basketball: Velcic-Team bezwingt den SC Rist Wedel in eigener Halle. Entscheidung nun in Spiel drei. Mit Video

Mit einer starken kämpferischen Leistung haben die wiha Panthers Schwenningen im Play-off-Achtelfinale der ProB (Modus "Best of 3") das dritte Spiel in einer Woche erzwungen. Vor 1300 Zuschauern siegten die Schwenninger daheim mit 69:61 und glichen die Serie zum 1:1 aus.

Stark verteidigt

Die Panthers waren top eingestellt, wirkten von Beginn an sehr konzentriert und verteidigten stark. Wedel konnte aber in der ersten Halbzeit – vor allem aus der Distanz (60 Prozent Dreierquote bis zur Pause) viele Nadelstiche setzen. Die Wurfausbeute der Schwenninger war hingegen nicht optimal in dieser Phase. Nach dem ersten Viertel führte Wedel mit 18:16. Das Team von Coach Alen Velcic legte dann einen 13:0-Lauf hin und lag mit 29:18 vorne. Die Norddeutschen hatten in der Defense-Zone der Schwenninger nicht viel zu bestellen, aber trafen weiter aus der Distanz. Sie verkürzten nicht nur ihren zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Rückstand, sondern lagen zur Pause – erneut – mit 37:36 vorne. Coach Alen Velcic machte seiner Mannschaft bei der Ansprache in der Kabine viel Mut: "Glaubt mir, wir gewinnen das Ding."

Hier gibt es unser Video:

Tiefpunkt dritttes Viertel

War es auf beiden Seiten dann einer großen Nervosität geschuldet, dass beide Teams einen schwachen dritten Abschnitt hinlegten? Die jeweilige Wurfausbeute auf beiden Seiten war enttäuschend – die Panthers hatten diesbezüglich sogar sechs Minuten Leerlauf. Aber auch für die Schleswig-Holsteiner lief es nicht besser, die nun ihre hervorragende Dreier-Quote aus der ersten Halbzeit nicht mehr wiederholen konnten. Nach einem 5:7! im dritten Viertel lagen die Gastgeber vor den letzten zehn Minuten mit 41:44 hinten.

Friederici überragend

Was dann folgte, war ein offener, toller Schlagabtausch, wie es die Basketball-Fans einfach lieben. Die Schwenninger kämpften bis zum Umfallen und dominierten nun die Szenerie mit einem überragenden Leon Friederici. Der Schwenninger Point-Guard verbuchte zwei Dreier, verwandelte traumhaft sicher sieben Freiwürfe und fügte dem Ganzen noch Zwei-Zweipunkt-Würfe hinzu. Zu seinen 17 Zählern waren auch die acht Punkte von Rasheed Moore, der ebenso viel Veranwortung übernahm, ausschlaggebend dafür, dass die Panthers einem verdienten 69:61-Sieg entgegensteuerten.

Am Sonntag (17 Uhr) gilt es nun in der Wedeler Steinberghalle. Wenn die Panthers nicht nur ihre gute Leistung vom Samstag wiederholen, sondern noch in Sachen Wurfausbeute eine Schippe drauflegen können, haben sie gute Chancen auf den Viertelfinaleinzug.

Statistik:

Panthers: Sergey Tsvetkov (2 Punkte/4:39 Minuten Einsatzzeit), Anell Alexis (3/10:00), Boyko Pangarov (0/5:17), Bill Borekambi (11/35:23), Kosta Karamatskos (2/15:00), Rasheed Moore (20/35:21), Leon Friederici (19/17:24), Darius Pakamanis (3/22:05), Hannes Osterwalder (4/22:46), Abu Abaker (3/27:03) und Seid Hajric (2/5:02).

Beste Scorer Wedel: Ryan Logan (19/40:00), Osaro Rich Igbineweka (6/34:44), Lars Kampf (11/37:25) und Malo Valerien (15/40:00).

Zweier-Quote: 58:24 Prozent für die Panthers. Dreier-Quote: 18:39 Prozent. Freiwurf-Quote: 73:76 Prozent. Rebounds: 38:38. Turnovers: 11:21. Steals: 10:8.
Fouls: 22:20. Anmerkung: Das dritte und entscheidende Spiel findet am Sonntag, 17. März (17 Uhr), in Wedel statt.

Panthers-Geflüster

Auf nach Wedel

"Es wäre so toll, wenn sich 30 oder 40 Fans mit uns auf dem Weg nach Wedel machen", hofft Panthers-Coach Alen Velcic auf viel Unterstützung am kommenden Sonntagabend in der Wedeler Steinberghalle. Am Samstag lag bereits eine Anmeldeliste in der Schwenninger Deutenberghalle aus, in der sich die ersten Interessierten eintrugen. Der Fanbus wird wohl schon am Fretiagabend losfahren – eine Übernachtung ist geplant.

Flug wohl nicht möglich

Die Schwenninger Mannschaft wird wohl die lange Anreise erneut mit dem Bus in Angriff nehmen. Angedacht war zunächst, den Flieger zu nehmen. Doch nach dem entscheidenden Duell gibt es von Hamburg am späten Sonntagabend keine Flüge mehr zurück nach Stuttgart. Die Panthers bemühten sich deshalb um eine Vorverlegung auf Samstag oder den frühen Sonntagnachmittag, aber die Wedeler Verantwortlichen beharrten auf den 17-Uhr-Termin am Sonntag. Dies hat Gründe: Wedels Kooperationspartner – die Hamburg Towers – hat am Sonntag kein Spiel – weiter ist die Halle auch mit einigen Nachwuchspartien am Sonntag tagsüber voll belegt. Klar ist, dass Wedels Trainer Felix Banobre – mit Blick auf den Kooperationspartner aus Hamburg – in diesem dritten Spiel personell alles aufbieten möchte. Den kleinen Kader in Schwenningen begründete der Spanier zum Beispiel auch damit, dass Justus Hollatz vom Kooperationspartner angefordert worden sei und Center Niclas Schümann aufgrund einer Handverletzung fehlte.

SC Wedel fühlt sich wohl

Das Wedeler Team lobte seine Hotelunterkunft in der Doppelstadt – und den gesamten Ablauf mit der Trainingseinheit vor dem Spiel am Samstag in der Deutenberghalle. Eigentlich wollten sich die Norddeutschen vor dem Spiel noch von einem Nudel-Lieferexpress im Hotel verköstigen lassen, doch kurzfristig entschied man sich am Samstagnachmittag zu einem Besuch bei einer Fast-Food-Kette.

Drei im Viertelfinale

Es gab Überraschungen in der zweiten Runde des Play-off-Achtelfinales. Bayer Leverkusen, die FRAPPORT Juniors Frankfurt und die Baskets Münster haben sich am Wochenende bereits für das Viertelfinale qualifiziert. 

Wedel mit Minikader

Panthers-Coach Alen Velcic beorderte die Startformation mit Rasheed Moore, Darius Pakamanis, Abu Abaker, Hannes Osterwalder und Bill Borekambi aufs Feld und warf in der Folgezeit die große Rotation an. Abaker und Kosta Karamatskos teilten sich den Job in Sachen Spielaufbau. Überraschend war Wedel nur mit acht Mann angereist. Es entstand somit zunächst der Eindruck, die Norddeutschen pokern und setzen vielmehr auf ein drittes Spiel. Was der kleine Kader – in dem Ryan Logan und Malo Valerien durchspielten – aber dann auf dem Feld leistete, war aller Ehren wert.

Stimmen

Alen Velcic, Panthers-Trainer:

"Am Ende war es ein toller Schlagabtausch. Die Jungs haben alles gegeben, um das dritte Spiel zu erreichen. Vielen Dank auch an unsere Fans, ohne sie hätten wir es nicht geschafft. Wedel spielt zwar nicht sehr spektakulär, aber effektiv. Sie bewegen sehr gut den Ball. Deshalb war es für uns das erwartet schwere Spiel. Ich habe in der Pause in der Kabine noch einmal vesucht, einen großen Motivationschub zu geben. Eine gewisse Nervosität war bei uns auch da. Auch im dritten Spiel werden und müssen wir wieder alles rauhauen. Wir müssen dann unsere Würfe noch besser abschließen und noch besser gegen die Distanzwürfe verteidigen."

Felix Banobre, Trainer Wedel:

"Glückwunsch an Schwenningen. Sie haben vor allem gut verteidigt. Kleinigkeiten haben dieses Spiel ausgemacht. In einer Woche ist es wieder völlig offen. Ich sehe beide Teams weiter auf Augenhöhe."

Leon Friederici, Panthers-Spieler:

"Ich liebe diese engen Spiele. Es hat sich im Vergleich zum ersten Spiel im Schlussviertel gedreht. In Wedel konnten wir nicht mehr zulegen – heute waren wir in der Schlussphase stärker. Es war sehr wichtig, dass wir zu Beginn des Schlussdrittels unseren Rückstand in einen 48:44-Zwischenstand verwandelt haben. Wir werden das dritte Spiel gewinnen."

Darius Pakamanis, Panthers-Spieler:

"Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir nach einem schwachen dritten Viertel, in dem wir zu nervös waren, dann wieder zu unserem Spiel gefunden haben."

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