Shonn Miller jubelt über 17 Punkte und das Halbfinale. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Wer hätte das gedacht? Drei Spiele, drei Siege. Ludwigsburgs Basketballer entzaubern den Angstgegner dieser Saison – und warten auf den nächsten Gegner.

Gut Ding will Weile haben. Von wegen. Die Basketballer der MHP Riesen Ludwigsburg haben im Play-off-Viertelfinale am Sonntag gleich den ersten Matchball genutzt, um mit dem 86:72(40:37-)Sieg im dritten Spiel gegen die Ewe Baskets Oldenburg ins Halbfinale einzuziehen. Wer hätte das gedacht, nachdem es in der bisherigen Saison gegen diesen Gegner zuvor in allen drei Spielen Niederlagen gesetzt hatte.

 

Vielleicht Trainer Josh King, der sagte: „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt unseren besten Basketball gespielt.“ Sehr konzentriert und engagiert vor allem in der Defensive und dazu offensiv etwas kontrollierter und nicht mehr ganz so wild wie in einigen Phasen der Saison. „Sie waren die bessere Mannschaft“, musste auch Oldenburgs Trainer Pedro Calles zugeben, „wir konnten ihr physisches Spiel nicht unterbinden.“

Zwar kamen die Gäste besser ins Spiel (9:3), doch schnell lagen die Riesen 14:10 in Führung und gaben diese über die gesamte Spielzeit nicht ab. Nach 28 Minuten hieß es 62:49, ein Plus von 13 Punkten also, aber vorbei sind die Zeiten, als solche Führungen vergeigt wurden. Ganz gelassen spielte die Mannschaft das letzte Viertel herunter und ließ sich danach von den 4000 Zuschauern in der ausverkauften MHP-Arena feiern. Während bei Oldenburg Top-Spieler Dewayne Russell auf 27 Punkte kam, trafen bei den Riesen erneut fünf Spieler zweistellig, am besten Shonn Miller und Will Cherry (je 17).

Am spektakulärsten aber traf Jonathan Bähre bei einem Drei-Punkte-Wurf mit Ablauf der Wurfuhr aus dem Sitzen! „Ein bisschen Glück gehört dazu“, sagte der Center nach dem verdienten Sieg der Ludwigsburger. Die warten nun auf den Halbfinalgegner, der wahrscheinlich Telekom Baskets Bonn heißt, das diesen Montag gegen Chemnitz das Weiterkommen perfekt machen will.